Marx ermutigt Christen: Mit Hoffnung Krisen überwinden helfen

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die gläubigen Menschen ermutigt, sich nicht mit Klagen, sondern kraftvoll mit ihrer Hoffnung in Gesellschaft und Kirche einzubringen.
Marx ermutigt Christen: Mit Hoffnung Krisen überwinden helfen

Kardinal Reinhard Marx –Foto: Erzbischöfliches Ordinariat München (EOM) / Lennart Preiss

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die gläubigen Menschen ermutigt, sich nicht mit Klagen, sondern kraftvoll mit ihrer Hoffnung in Gesellschaft und Kirche einzubringen. Krisen ließen sich nur überwinden, wenn man im Kleinen und Großen zusammenstehe, aufeinander achte, miteinander teile und nach neuen Wegen suche, sagte Marx laut Redemanuskript in seiner Silvesterpredigt im Münchner Liebfrauendom. Die Hoffnung müsse größer sein als die Sorgen, mit denen viele in das neue Jahr 2023 gingen.

In den letzten Tagen des Jahres sei oft wiederholt worden, dass „ein wirkliches Krisenjahr“ zu Ende gehe, sagte Marx: „Krieg, Klima und Energiekrise, Inflation und neue Flüchtlingsbewegung, all das hat uns geprägt und beschäftigt.“ Viele große Herausforderungen würden wohl auch 2023 bleiben. Das gelte auch für die Kirche, die „wie von Krisen geschüttelt“ wirke und ihren Weg in die Zukunft suche.

Im gesellschaftlichen wie im kirchlichen Bereich gebe es zu Begriffen wie „Zeitenwende, Neuaufbruch, Veränderung, Zukunftsvisionen“ offene Fragen nach dem „Wo und Wie?“, stellt der Erzbischof von München und Freising fest. Dabei sei der Ausgangspunkt jeder Erneuerung und jedes Aufbruchs, „sich neu der Grundlagen des gemeinsamen Weges zu erinnern“. Hinsichtlich der Kirche müsse klar sein: „Niemand leugnet das Versagen und Scheitern der Vergangenheit und über dieses Versagen darf man nicht schweigen.“ Die Bischöfe und Priester trügen „eine besondere Verantwortung, auch für die Vergangenheit, und ich persönlich drücke mich nicht davor“, betont der Kardinal.

Alle aber seien dennoch aufgerufen, miteinander die Frohe Botschaft lebendig zu halten, „nicht für uns, sondern für die ganze Welt“, betont Marx. Die Kirche habe den Auftrag, „für alle Menschen die Hoffnung zu bezeugen, dass der Bund Gottes mit den Menschen, mit der Schöpfung niemals aufgehoben wird“. Dies werde deutlich im Symbol des Regenbogens, das mehr sei „als das Zeichen für bestimmte Gruppen oder politische Aktivitäten“.

Der Regenbogen sei ein biblische Zeichen des Bundes, erinnert der Kardinal. Er stehe dafür, dass die Menschen darauf vertrauen dürften, dass Gottes Liebe und sein Erbarmen durch alle Krisen und Zusammenbrüche hindurch unzerstörbar sei. Das zu verkünden und zu feiern inmitten der Menschheit sei „unser Auftrag als Kirche. Diese Sendung dürfen wir nicht verraten und dazu sind alle aufgerufen.“

kna