Unter dem Dach des Katholischen Klinikums Bochum (KKB) wachsen die beiden Wattenscheider Krankenhäuser zunehmend zusammen.
Bochum – Unter dem Dach des Katholischen Klinikums Bochum (KKB) wachsen die beiden Wattenscheider Krankenhäuser zunehmend zusammen. Die Kooperation zielt vor allem auf die Versorgung älterer Patienten. Auf sie konzentriert sich die Geriatrie im Marien-Hospital schon seit langem und arbeitet jetzt Hand in Hand mit dem Martin-Luther-Krankenhaus (MLK).
„Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt kontinuierlich. Auch deshalb ist dieser Teil der medizinischen Versorgung außerordentlich wichtig und in der Versorgung hochanspruchsvoll“, betont Prof. Christoph Hanefeld, Sprecher der Geschäftsführung des KKB. „Durch die Verzahnung zwischen Marien-Hospital und Martin-Luther-Krankenhaus werden wir auf diesem Gebiet noch effizienter.“ Über die Geriatrie hinaus bleibt die wohnortnahe Versorgung in Wattenscheid über alle Altersgruppen hinweg bestehen und wird weiter ausgebaut.
Enge Abstimmung in der geriatrischen Versorgung
So hat das KKB in kurzer Zeit gleich drei ambulante Praxen eröffnet: Für die Gastroenterologie und die Diabetologie direkt am MLK und für die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde in der Wattenscheider Innenstadt.
Gegründet und inzwischen auch zertifiziert ist das Zentrum für Alterstraumatologie. Dort arbeiten Geriatrie, Orthopädie und Unfallchirurgie eng zusammen. Wenn ältere Patienten stürzen und sich einen Bruch zuziehen, müssen sie oft anders behandelt werden als jüngere, weil in höherem Alter meist noch andere Krankheiten hinzukommen. Ähnliches gilt, wenn ein Knie- oder Hüftgelenk ersetzt werden muss. Im Zentrum für Alterstraumatologie stimmen sich Geriater des Marien-Hospitals eng mit der Orthopädie und Endoprothetik im MLK sowie mit den Unfallchirurgen ab.
Mitte Januar wird im MLK eine eigene geriatrische Station eröffnet, sodass ältere Patienten standortübergreifend und interdisziplinär versorgt werden. „Auf dieser Station verbinden sich ideal die Stärken der Geriatrie, Chirurgie und Inneren Medizin. So können die Weichen gemeinschaftlich auf Genesung und Selbstständigkeit gestellt werden“, betonen die geriatrischen Chefärzte im Marien-Hospital, Dr. Thomas Wesemann und Dr. Sascha Unverricht. Auch mit der Inneren Medizin im Martin-Luther-Krankenhaus kooperiert die Geriatrie des Marien-Hospitals, zum Beispiel durch die Nutzung der Endoskopie und in der Weiterbildung von Assistenzärzten. Darüber hinaus wird die im Marien-Hospital ansässige Physio- und Ergotherapie ihre Leistungen künftig auch im MLK anbieten und mit eigenen Mitarbeitern vor Ort vertreten sein.
Gespräche über die psychiatrische Versorgung in Bochum
Viel Bewegung verzeichnet ebenfalls die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Martin-Luther-Krankenhaus. Nach der Schließung der Gerontopsychiatrie der Augusta Kliniken am Standort Bochum-Linden hat sie den Versorgungsauftrag übernommen. Dafür wird zusätzlich zu den sieben bereits vorhandenen Stationen eine neue psychiatrische Station eröffnet. Die Räumlichkeiten wurden dafür umfangreich renoviert und modernisiert. Entstanden ist eine offen geführte, komfortable Station mit überwiegend Ein- und Zweibettzimmern. „Wir bieten dort in qualifizierter Personalbesetzung eine professionelle klinische Behandlung für ältere Patientinnen und Patienten mit depressiven Störungen, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und kognitiven Beeinträchtigungen“, betont der Chefarzt der Psychiatrie im Martin-Luther-Krankenhaus, Dr. Jürgen Höffler. Geplant ist darüber hinaus die Übernahme der Psychiatrischen Institutsambulanz in Linden. Die Gespräche dazu laufen. Diese Ambulanz soll, wie in der Vergangenheit auch, eine mit den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten abgestimmte Versorgung anbieten und mit der bereits bestehenden Institutsambulanz am Martin-Luther-Krankenhaus zusammenarbeiten. Damit nehmen wir unsere Verantwortung gerade für junge Erwachsene, Familien und Menschen mit Migrationshintergrund wahr.