Die katholische Friedensbewegung Pax Christi hat zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg aufgerufen, um das Töten zu beenden.
Köln – Die katholische Friedensbewegung Pax Christi hat zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg aufgerufen, um das Töten zu beenden. „Der Ruf nach Verhandlungen muss raus aus der Schmuddelecke“, sagte die Generalsekretärin von Pax Christi, Christine Hoffmann, dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de (Sonntag). Es dürfe nicht darum gehen, Russland zu ächten, sondern den Krieg, erklärte Hoffmann und verwies in diesem Zusammenhang auf die Verantwortung der Vereinten Nationen. Sie forderte eine „intelligente Lösung“, um die Ukraine zu verteidigen. „Und dabei geht es um das Territorium, in dem sich die Ukraine 1991 unabhängig erklärt hat.“
Bei Pax Christi gebe es unterschiedliche Positionen zu den Waffenlieferungen an die Ukraine, die womöglich ethisch vertretbar seien. „Es geht aber auch darum, zu sehen – und das wird viel zu wenig besprochen, dass in diesem Krieg täglich Hunderte ukrainische Soldaten und Hunderte russische Soldaten sterben“, betonte Hoffmann. Hinzu kämen vermutlich Hunderte tote Zivilisten täglich. Stattdessen liege in den deutschen Talkshows der Fokus auf der Frage, welches Waffensystem als nächstes geliefert wird. Die Lösung liege aber in kluger Diplomatie.
Die Vereinten Nationen bieten nach den Worten Hoffmanns die Möglichkeit, das internationale Recht und die internationale Ächtung des Krieges zu stärken. Dafür müsse der internationale Gerichtshof gestärkt werden, Aggression anzuklagen und das Verbot des Aggressionskrieges wirksam durchzusetzen. „Der Westen hat verhindert, dass jeder Aggressionskrieg unterschiedslos angeklagt werden kann, weil die USA und Großbritannien beispielsweise nicht vor Gericht stehen wollen und angeklagt werden wollen für den unrechtmäßigen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak. Da muss sich der Westen ehrlich machen.“
Scharf kritisierte Hoffmann das 100-Milliarden-Euro-Programm für die Bundeswehr. Dieses halte Pax Christi für den falschen Weg. Schon die offizielle Bezeichnung der Summe als „Sondervermögen“ sei „Augenwischerei, weil es um Schulden geht, die wir als Steuerzahlerinnen zu tragen haben“.