Weltsynoden-Verantwortliche schicken Brandbrief an Bischöfe

Die Verantwortlichen der vom Papst ausgerufenen Weltsynode haben einen Brandbrief an Diözesanbischöfe weltweit verschickt.
Weltsynoden-Verantwortliche schicken Brandbrief an Bischöfe

–Foto: pixabay

Die Verantwortlichen der vom Papst ausgerufenen Weltsynode haben einen Brandbrief an Diözesanbischöfe weltweit verschickt. In dem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben warnen sie davor, den kommenden Beratungen „eine Tagesordnung aufzwingen, mit der Absicht, die Diskussion zu lenken und deren Ergebnisse zu beeinflussen“. Unterzeichner des Briefes sind der Leiter des Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech, und der Hauptberichterstatter der Synode, Kardinal Jean-Claude Hollerich. So vielfältig die Erwartungen an die Synode seien, es sei „nicht die Aufgabe der Vollversammlung, alle Themen zu behandeln, über die in der Kirche debattiert wird“.

In Kürze beraten Delegierte auf kontinentaler Ebene über die bisherigen Ergebnisse der Synode. Für Europa findet das Treffen Mitte Februar in Prag statt. Für diese bevorstehende Phase erinnern die Synoden-Vertreter die Bischöfe an deren „gleichzeitige und untrennbare“ Verantwortung sowohl für die ihnen anvertraute Ortskirche wie auch für die Gesamtkirche. In dem synodalen Arbeitsprozess sei es wichtig, einen „gemeinsamen Kurs“ zu finden, „der von den Beiträgen aller ausgeht“. Es könnten nicht insgeheim andere Themen eingeführt werden, „wobei die Versammlung instrumentalisiert und die Konsultation des Volkes Gottes missachtet wird“.

Vor der kontinentalen Phase hatte das Synodensekretariat eine Umfrage unter Katholiken weltweit initiiert. Die von den nationalen Bischofskonferenzen zusammengefassten Ergebnisse flossen ein in das Arbeitspapier mit dem Titel „Mach den Raum deines Zeltes weit“. Auf dessen Grundlage finden die kommenden Beratungen statt. Die Themen dieses Dokuments erlaubten „einen Blick auf das Bild einer Kirche, die lernt, den Heiligen Geist anzuhören, indem sie einander zuhören“, so die beiden Kardinäle.

In der ersten Phase habe jeder seinen Teil geleistet und die Rolle und den Beitrag der anderen respektiert, heißt es weiter. Nun sei es wichtig, „diesen Weg voranzugehen und die Synodalität nicht nur als Methode zu verstehen, sondern sie als Form der Kirche und als Stil zur Erfüllung des gemeinsamen Auftrags der Evangelisierung zu übernehmen“. Statt sich mit konkreten, oft spaltenden Fragen zu befassen, solle die Stimme der Ortskirchen und der nationalen Bischofskonferenzen „wieder und mit noch größerer Kraft erklingen“.

Dafür rufen Grech und Hollerich die Bischöfe auf, sich um Einheit innerhalb der Kirche zu bemühen: „Was gibt es Besseres als ‚gemeinsam zu gehen‘, in der Gewissheit, dass ‚der Weg der Synodalität jener Weg ist, den Gott von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet‘?“, zitierten sie abschließend aus einer Ansprache von Papst Franziskus an die Bischofssynode.

kna