Der 10. Februar ist der Tag der Kinderhospizarbeit. Aus diesem Anlass gibt der Malteser Hilfsdienst Informationen zu Unterstützungsangeboten heraus.
Köln – Der 10. Februar ist der Tag der Kinderhospizarbeit. Aus diesem Anlass gibt der Malteser Hilfsdienst Informationen zu Unterstützungsangeboten heraus. Für Familien mit lebensverkürzt erkrankten oder sterbenden Kindern und Jugendlichen gibt es eine Reihe von bewährten und neuen Unterstützungsangeboten. Neben der Begleitung der kranken Kinder geht es immer auch um Geschwister im Kindes- oder Jugendalter sowie das gesamte Familiensystem. Im vergangenen Jahr begleiteten die Malteser rund 600 schwer erkrankte Kinder, dazu fast 1.600 Angehörige.
Die Malteser sind persönlich und digital erreichbar, um Fragen von jungen Menschen rund um Krankheit, Sterben, Tod und Trauer zu beantworten und sie im Alltag zu unterstützen. So beraten und unterstützen die haupt- und ehrenamtlichen Begleitenden die Familien und geben vielfältige Hilfestellungen. Die regelmäßigen Besuche der Familien bieten Raum für Gespräche mit einzelnen Familienmitgliedern und entlasten diejenigen, die für das kranke Kind in der Familie sorgen. Geschwisterkinder können mit dem Begleitenden auch eigene Unternehmungen starten. Immer mehr junge Begleitende unter 30 Jahre stehen zur Verfügung.
Individuelle Trauerberatung
Kinder und Jugendliche (wie auch Erwachsene) können sich digital und anonym über Trauer informieren oder per E-Mail individuell beraten lassen (www.via-trauerbegleitung.de). In offenen und geschlossenen Trauergruppen können Kinder und Jugendliche mit anderen Gleichaltrigen über ihre Erfahrungen und Gefühle sprechen. Fast 1.000 Kinder- und Jugendliche nutzten dieses Angebot der Malteser im vergangenen Jahr in Deutschland.
„Junge Menschen befinden sich, wenn sie um verstorbene Geschwisterkinder oder Elternteile trauern, häufig in einer Lebens- und Sinnkrise“, sagt Dirk Blümke, Leiter der Malteser Fachstelle Hospizarbeit, Palliativmedizin und Trauerbegleitung. Das könne sich auf das ganze weitere Leben auswirken. Schul- oder Ausbildungsleistungen können nachlassen; manche Kinder brechen sogar aus ihrem bisherigen Weg ganz aus. „Oft sind ‚Sterben, Tod und Trauer‘ Tabu-Themen und für die Kinder und Jugendlichen entstehen daraus noch mehr Schwierigkeiten mit der ohnehin bedrückenden Situation zu leben. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, offener zu reden und mit ihren Fragen nicht allein zu sein und besser klarzukommen.“ Dabei geht es gar nicht nur ums Reden oder den Besuch eines Trauergesprächs vor Ort.
Krankenkassen erweitern Kreis der Berechtigten
Mit Angeboten wie Malstunden für Kinder oder speziellen Onlinebegleitungen für Jugendliche und junge Erwachsene (z. B. www.schreiben-als-bruecke.de) nutzen die Begleitenden auch andere Wege, um den Kindern oder Jugendlichen die für sie altersgerechten Wege anzubieten.
Die Malteser weisen außerdem darauf hin, dass die gesetzlichen Krankenkassen mehr Familien mit schwer erkrankten Kindern eine hospizliche Begleitung ermöglichen. Jegliche lebensverkürzende Erkrankung eines Kindes wird nun berücksichtigt. Diese Änderungen sind zum Jahresanfang in Kraft getreten.