Bischof Meier warnt Christen vor Rückzug ins Fromme

Christen dürfen sich nach den Worten des Augsburger Bischofs Bertram Meier nicht von der Gesellschaft abkehren. „Wir blasen weder zur ‚Weltflucht‘ noch zum Rückzug ‚ins Fromme‘.“
Bischof Meier warnt Christen vor Rückzug ins FrommeOttobeuren – Christen dürfen sich nach den Worten des Augsburger Bischofs Bertram Meier nicht von der Gesellschaft abkehren. "Wir blasen weder zur 'Weltflucht' noch zum Rückzug 'ins Fromme'. Aus der stärkenden Begegnung mit Jesus Christus sind wir aufgefordert, hineinzuwirken in diese Welt", sagte Meier laut seiner Pressestelle am Wochenende im Kloster Ottobeuren im Allgäu. Der Bischof feierte dort am Samstag einen Gottesdienst anlässlich des 1.050. Jahrestags der Wahl des damaligen Augsburger Bischofs Ulrich zum neuen Abt des Benediktinerklosters. Der Heilige ist heute einer der Augsburger Bistumspatrone.

Bischof Dr. Bertram Meier – Foto: pba | Annette Zoepf

Christen dürfen sich nach den Worten des Augsburger Bischofs Bertram Meier nicht von der Gesellschaft abkehren. „Wir blasen weder zur ‚Weltflucht‘ noch zum Rückzug ‚ins Fromme‘. Aus der stärkenden Begegnung mit Jesus Christus sind wir aufgefordert, hineinzuwirken in diese Welt“, sagte Meier laut seiner Pressestelle am Wochenende im Kloster Ottobeuren im Allgäu. Der Bischof feierte dort am Samstag einen Gottesdienst anlässlich des 1.050. Jahrestags der Wahl des damaligen Augsburger Bischofs Ulrich zum neuen Abt des Benediktinerklosters. Der Heilige ist heute einer der Augsburger Bistumspatrone.

Klöster zeugen von Gottes „Anwesenheit in der Welt“

Klöster verwiesen in besonderer Weise auf Gott, sie „zeugen von seiner Anwesenheit in der Welt“, ergänzte Meier. „Klöster bleiben, auch wenn sie durch eine Klostermauer abgeschirmt sind, Teil einer Gesellschaft.“ Weil aber in ihnen in Gemeinschaft und im Zusammenleben das Evangelium gelebt werde, bildeten sie sozusagen „Gegenorte“ zur Gesellschaft. „Sie werden Magneten, sie entfalten ihre prophetische Kraft.“

Meier äußerte sich auch zum Thema Reformen. Darüber werde derzeit innerkatholisch viel debattiert. „Vermeiden wir Extrempositionen! Es kann weder um eine ‚restauratio‘ (‚Wiederherstellung‘) nach ‚altem Gewand‘ gehen noch um eine die Grundpfeiler umstürzende ‚reformatio‘ (‚Neugestaltung‘)“, sagte der Bischof. Vielmehr brauche es eine „renovatio“, eine „Erneuerung“ der Kirche, die ihre Wurzeln und ihre geschichtliche Ausgestaltung achte.

Bischof Meier „Als synodale Kirche unterwegs sein heißt: gemeinsam hören auf Gott“

„Heute sagen wir dazu – fast als ‚Zauberwort‘: Synodalität!“, fügte Meier an. „Das heißt nicht, Erneuerung in einfachen Formeln zu suchen, Lösungen mit einem schnellen ‚Hokuspokus‘ zu erzielen – womöglich verbunden mit einem lauten Knall und viel öffentlichem Rauch. Als synodale Kirche unterwegs sein heißt: gemeinsam hören auf Gott und in Respekt aufeinander, um Schritt um Schritt voranzuschreiten.“ Das Benediktinerkloster Ottobeuren wurde laut Bistum im Jahre 764 errichtet. Ottobeuren gehört demnach architektonisch und kunsthistorisch zu den bedeutendsten Klosteranlagen Europas. Unter Leitung von Abt Johannes Schaber lebten heute 13 Mönche in der Abtei.

kna