Papst Franziskus hat Bischöfe und Priester zu Harmonie und Gemeinschaft in der katholischen Kirche aufgerufen.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat Bischöfe und Priester zu Harmonie und Gemeinschaft in der katholischen Kirche aufgerufen. Harmonie zu schaffen, sei „eine innere Notwendigkeit im Leben des Heiligen Geistes“, sagte er am Donnerstagmorgen während der sogenannten Chrisam-Messe im Petersdom. Er sprach sich gegen Geschwätz, Parteienbildungen, Sehnsucht nach Vergangenheit, Entmutigung, Pessimismus und Angst unter den Priestern aus. „Lasst uns bitte darauf bedacht sein, die Salbung des Geistes und das Gewand der Mutter Kirche nicht mit Uneinigkeit, Polarisierungen oder mit fehlender Nächstenliebe und Gemeinschaft zu beschmutzen“, so Franziskus weiter.
An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Kardinäle und Bischöfe sowie rund 1.800 Priester teil, die vor Franziskus ihre Weiheversprechen erneuerten. Der Papst ermutigte sie in seiner Predigt zu Offenheit. „Wie viele Menschen kommen nicht zu uns oder wenden sich ab, weil sie sich in der Kirche nicht angenommen und geliebt, sondern misstrauisch beäugt und verurteilt fühlen“, sagte er. „Seien wir in Gottes Namen gastfreundlich und vergeben wir, immer!“ Franziskus weihte zudem die „Heiligen Öle“, die unter anderem bei Taufen, Firmungen und Krankensalbungen verwendet werden.
Am Altar zelebrierte der Vikar des Papstes für das Bistum Rom, Kardinal Angelo De Donatis. Franziskus, der erst vergangenen Samstag nach einer Bronchitis aus der Gemelli-Klinik in Rom entlassen worden war, will auch allen weiteren Feierlichkeiten der Kar- und Ostertage vorstehen; bestimmte gottesdienstliche Handlungen wird er jedoch wie im Vorjahr Kardinälen überlassen. Abgesehen von gelegentlichem Husten und Räuspern schien der Papst bei dem Gottesdienst in körperlich guter Verfassung zu sein.