Hilfswerke: Überwindung von Armut und Hunger in weiter Ferne

Die Welthungerhilfe und die Kinderrechtsorganisation terre des hommes sehen die Erreichbarkeit der UN-Entwicklungsziele aus der Agenda 2030 in Gefahr.
Berlin – Die Welthungerhilfe und die Kinderrechtsorganisation terre des hommes sehen die Erreichbarkeit der UN-Entwicklungsziele aus der Agenda 2030 in Gefahr. Die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien aber nicht allein entscheidend dafür, "dass die Überwindung von Armut und Hunger in immer weitere Ferne zu rücken scheint", erklärten die beiden Hilfswerke bei der Vorstellung ihres jährlichen "Kompass" zur deutschen Entwicklungspolitik am Donnerstag in Berlin. Ein Großteil der aktuellen Herausforderungen resultiere aus Versäumnissen der Vergangenheit.

Mathias Mogge, Generalsekretär und Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe © Christoph Papsch/Welthungerhilfe

 Die Welthungerhilfe und die Kinderrechtsorganisation terre des hommes sehen die Erreichbarkeit der UN-Entwicklungsziele aus der Agenda 2030 in Gefahr. Die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien aber nicht allein entscheidend dafür, „dass die Überwindung von Armut und Hunger in immer weitere Ferne zu rücken scheint“, erklärten die beiden Hilfswerke bei der Vorstellung ihres jährlichen „Kompass“ zur deutschen Entwicklungspolitik am Donnerstag in Berlin. Ein Großteil der aktuellen Herausforderungen resultiere aus Versäumnissen der Vergangenheit.

Mit der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen im Jahr 2015 insgesamt 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) bis zum Jahr 2030 formuliert, darunter Armut und Hunger weltweit zu beenden und Ernährung zu sichern, den Klimaschutz umzusetzen, hochwertige Bildung und Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, und menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu verbinden.

Es sei erfreulich, dass in der deutschen Entwicklungspolitik heute Themen wie soziale Sicherungssysteme und gerechte Lieferketten im Fokus stünden, erklären der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, und der Vorstandssprecher von terre des hommes, Joshua Hofert, im Vorwort des Reports. Es sei aber eine verlässliche Finanzierung nötig und brauche „den vehementen Einsatz für menschrechtliche Prinzipien, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie für eine starke Zivilgesellschaft“.

Unter anderem forderten die Organisationen, dass die Bundesregierung ihren Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung bis 2025 auf mindestens acht Milliarden Euro jährlich aufstockt. Deutschland hatte bislang eine Erhöhung bis 2025 auf insgesamt sechs Milliarden Euro pro Jahr angekündigt. Im Jahr 2021 lag sie bei 5,34 Milliarden. Die Zahlen für das vergangene Jahr sollen bis Herbst vorliegen, hieß es.

Ein weiterer Fokus in dem Report, der in diesem Jahr zum 30. Mal erscheint, liegt auf den globale Krisen, darunter der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit den Folgen besonders für die ärmsten Länder des Südens, und auf der Beobachtung der zunehmenden Zahl autoritärer Regierungen. Die Organisationen äußerten sich mit ihren Forderungen auch im Blick auf die am Donnerstag zu Ende gehenden Klimakonferenz in Bonn, die die UN-Weltklimakonferenz COP28 im November und Dezember in Dubai vorbereiten soll.

kna