Zu Ehren des Mitbegründers von Stadt und Stift Essen gibt es am Samstag und Sonntag besondere Gottesdienste in der Essener Kathedrale.
Mit besonderen Gottesdiensten ehrt der Essener Dom am Samstag, 19., und Sonntag, 20. August, den Heiligen Altfrid, den Mitbegründer der Stadt und des Stifts Essen. Weil der Gedenktag des am 15. August 874 verstorbenen Bischofs – der 16. August – auf einen Wochentag fällt, feiert die Kirche sein Fest am Wochenende.
Neues Mitglied der Altfrid-Bruderschaft
Am Samstagabend, 19. August, um 17.30 Uhr, bringen in der Vorabendmesse mit Pastor Norbert Kleikamp Mitglieder der Altfrid-Bruderschaft in einer feierlichen Prozession die Reliquien des Heiligen aus der Krypta ins Kirchenschiff des Doms. Außerdem nimmt die Bruderschaft in diesem Gottesdienst mit dem Essener Michael Baumann, Oberst der Eucharistischen Ehrengarde Essen-Altstadt, ein neues Mitglied in ihre Reihen auf. Am Sonntag, 20. August, feiert Dompropst Thomas Zander um 10 Uhr das Festhochamt zum Altfrid-Gedenken, bevor die Altfrid-Bruderschaft in der Abendmesse um 19 Uhr mit Pater Georg Scholles die Reliquien wieder zurück in die Krypta bringt.
Altfrid wurde um das Jahr 800 geboren. Er stammt aus einem angesehenen sächsischen Adelsgeschlecht und erhielt eine gute Erziehung, vermutlich in den Klöstern von Fulda oder Corvey. Um 850 gründete Altfrid mit einer Gruppe sächsischer Adliger auf seinem Hofgut Astnide das Stift Essen – eine religiöse Frauengemeinschaft, die über Jahrhunderte das geistliche und politische Leben in der Region bestimmte. Erste Äbtissin wurde Altfrids Schwester Gerswid. 851 wurde Altfrid zum vierten Bischof von Hildesheim ernannt.
Bischof und Friedensdiplomat
Als Berater und Gesandter König Ludwigs des Deutschen erlangte er politischen Einfluss, war als Unterhändler und Friedensstifter zwischen dem West- und Ostfrankenreich tätig. Groß war seine Sorge um Klöster und die Bildung des Klerus. Er ist Begründer des Hildesheimer Doms (1. November 872) und der ersten Kirche in Essen, die dem heiligen Quintinus geweiht und erst 1817 abgerissen wurde – heute erinnert neben dem Dom die Gasse „An St. Quintin“ an dieses Gotteshaus. Altfrid starb am 15. August 874 und wurde auf seinen Wunsch in der von ihm errichteten Stiftskirche zu Essen bestattet. Heute ist die frühere Stiftskirche der Essener Dom und die Kathedralkirche des 1958 gegründeten Ruhrbistums.