Erzbischof Georg Gänswein hat zu Mariä Himmelfahrt am Dienstagabend den Festgottesdienst im schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild gefeiert.
Ziemetshausen – Erzbischof Georg Gänswein hat zu Mariä Himmelfahrt am Dienstagabend den Festgottesdienst im schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild gefeiert. Der Feiertag gilt mit der Freiluftmesse und der anschließenden Lichterprozession durch den Wald als Höhepunkt des dortigen Wallfahrtsjahres. Mehrere tausend Pilger waren gekommen und begrüßten den Gast mit Applaus. Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart erinnerte daran, dass der Wallfahrtsort für Gänswein schon in früheren Jahren zu einem „Stückchen Heimat“ geworden sei. Deshalb wünsche er ihm, dass er hier wieder „neu auftanken“ könne.
Gänswein: Jeder Mensch sehne sich danach, angenommen zu sein
Der Erzbischof (67), der aus dem Schwarzwald stammt, lebt seit einigen Wochen in Freiburg. Der langjährige Vertraute und Privatsekretär von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. erhielt nach dessen Tod am 31. Dezember 2022 von Papst Franziskus keine neue Aufgabe mehr in Rom und wurde nach Deutschland zurückgeschickt. Derzeit hat er in seinem Heimatbistum keine dauerhafte Beschäftigung.
In seiner Predigt erklärte der Erzbischof, jeder Mensch sehne sich danach, angenommen zu sein – „gerade die, die so tun als ob sie das nicht bräuchten“. Dies stehe gegen die vielen Erfahrungen des Zurückgewiesen-Seins, die jeder in seinem Leben mache. Im Letzten aber sei jedem Menschen Aufnahme bei Gott verheißen. Dies habe in Maria seinen Anfang genommen, so Gänswein. Wenn von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel die Rede sei, bedeute dies, dass der Mensch mit seinem ganzen Leib, seiner ganzen Geschichte und Seele bei Gott aufgenommen werde.
„Wenn das kein Grund zum Feiern ist“
Der Erzbischof erinnerte an die vielen Türen, „die uns vor der Nase zugeschlagen worden sind“ sowie an die oft bittere Einsamkeit, der wohl keiner und keine auf dem Lebensweg entgehe. Dazu könne auch noch Verleumdung aus dem Hinterhalt kommen. Doch gegen all dieses Nichtangenommen-Sein setze Gott die Aufnahme des Menschen bei sich: „Wenn das kein Grund zum Feiern ist“, so Gänswein.