Kirche in Argentinien kritisiert Milei-Äußerungen zum Papst

Der Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Ojea, hat Papst Franziskus gegen Verbalangriffe des radikal marktliberalen Präsidentschaftskandidaten Javier Milei verteidigt.
Papst Franziskus hat sich solidarisch mit Srilankern gezeigt. Die politisch Verantwortlichen dürften den „Schrei der Armen nicht ignorieren“.

Papst Franziskus –Foto: © Palinchak | Dreamstime.com

Der Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Ojea, hat Papst Franziskus gegen Verbalangriffe des radikal marktliberalen Präsidentschaftskandidaten Javier Milei verteidigt. Mileis Äußerungen seien unwahr und Franziskus „ein Staatsoberhaupt, dem wir besonderen Respekt schulden“, wird Ojea von dem Portal „Ambito“ zitiert.

Franziskus sei von einem Teil der Medien in der Vergangenheit systematisch schlecht behandelt worden, so der Bischof von San Isidro. Das habe dazu geführt, dass seine Aussagen wenig gelesen und seine Worte und Gedanken weniger verbreitet worden seien. Stattdessen halte sich ein Teil der Presse in böser Absicht an Kleinigkeit fest, so Ojea weiter.

In diesem Zusammenhang habe sich auch einer der Kandidaten mit nicht nachvollziehbaren Beleidigungen und Unwahrheiten geäußert, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter. Es sei unmöglich, ein Land ohne einen konstruktiven Dialog, aber mit Beleidigungen, Beschimpfungen und Disqualifikationen aufzubauen. Ein Klima der Gewalt spreche aus den Äußerungen der Kandidaten; das sei dem sozialen Frieden nicht zuträglich.

Zu Mileis Programm zählt eine radikale Deregulierung des Marktes, um die schwere Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Papst Franziskus bezeichnete Milei jüngst als einen „Jesuiten, der den Kommunismus fördert“, und als „ruchlosen Charakter“. In einem früheren Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) kritisierte Milei, der Papst sei im Grunde ein Gegner von Privateigentum – das aber für den Aufbau von Wohlstand unverzichtbar sei.

kna