Müttergenesungswerk: Reha-Kliniken durch Förderkürzung in Gefahr

Das Müttergenesungswerk (MGW) sieht seine Reha- und Vorsorge-Kliniken durch geplante Fördermittelkürzungen bei Baumaßnahmen existenziell bedroht.
Müttergenesungswerk: Reha-Kliniken durch Förderkürzung in Gefahr

–Symbolfoto: Müttergenesungswerk

 Das Müttergenesungswerk (MGW) sieht seine Reha- und Vorsorge-Kliniken durch geplante Fördermittelkürzungen bei Baumaßnahmen existenziell bedroht. „Die geplante Streichung von 93 Prozent der Bauförderungssumme der letzten Jahre ist eine Katastrophe für die gemeinnützigen Kliniken“, erklärte MGW-Geschäftsführerin Yvonne Bovermann am Dienstag in Berlin. Durch die geplanten Sparmaßnahmen werde die Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen gefährdet. Geplante Baumaßnahmen wie Kapazitäts-Erweiterungen, energetische Sanierungen oder Umbauten für mehr Barrierefreiheit seien nun gestoppt worden.

Das Bundesfamilienministerium hat im Haushalt 2024 im Zuge der Schuldenbremse erhebliche Einsparungen in verschiedenen Bereichen vorgesehen. Im Etat des Ministeriums seien für das kommende Jahr nur noch bereits zugesagte 400.000 Euro für die Fertigstellung eines bereits laufenden Bauprojektes vorgesehen, erklärte das Müttergenesungswerk. Bislang seien sechs Millionen Euro im Jahr für Baumaßnahmen aus dem Familienministerium an das Müttergenesungswerk geflossen.

Angesichts steigender gesundheitlicher Belastungen in der Folge der Corona-Pandemie reichten die vorhandenen Platzkapazitäten in den Kur-Kliniken für Mütter, Väter und Kinder schon jetzt nicht mehr aus. Bereits vor der Pandemie sei etwa jede vierte Mutter und jeder siebte Vater kurbedürftig gewesen, hieß es. Aktuelle Wartezeiten von zum Teil mehr als einem Jahr träfen vor allem vulnerable Familien schwer.

Die gemeinnützigen Kliniken im Verbund des Müttergenesungswerkes müssten Instandhaltung und Erweiterung der Kapazitäten durch die laufenden Vergütungssätze refinanzieren, sofern keine Bauförderung erfolge, erklärte Bovermann. Das sei mit einem derzeitigen Regelsatz von etwa 95 Euro am Tag nicht leistbar. Bovermann forderte von der Bundesregierung, die Bauförderung auf mindestens zehn Millionen Euro jährlich aufzustocken, um den Fortbestand der Kliniken gewährleisten zu können.

kna