Theologe: Es gibt Engel – sie sind queer und Gottes Streetworker

Die Tatsache, dass Engel in vielen Religionen verehrt werden, ist nach Aussage des Theologen Uwe Wolff ein Beleg für ihre tatsächliche Existenz.
Theologe: Es gibt Engel - sie sind queer und Gottes Streetworker

Bild von Anja auf Pixabay

Die Tatsache, dass Engel in vielen Religionen verehrt werden, ist nach Aussage des Theologen Uwe Wolff ein Beleg für ihre tatsächliche Existenz. „Der Einzelne kann ein bisschen rumspinnen und sich so was ausdenken, aber nicht die Menschheitsgeschichte. Sie ist der Beweis. Engel gibt es wirklich“, sagte Wolff dem Kölner Internetportal domradio.de (Freitag). Sowohl Judentum, Christentum wie auch der Islam sprächen von derartigen himmlischen Wesen.

Die Tradition habe Engel selten eindeutig als männlich oder weiblich dargestellt, so Wolff weiter. „Ein bisschen salopp ausgedrückt, sind die Engel eigentlich queer“, so Wolff, „sie gehen durch alle Geschlechter.“ Dabei gehe es um Seelen-Aspekte. „Das Männliche und das Weibliche lebt in den Engeln und zwar in einer heiligen Ordnung.“

Auch wenn die biblischen Erzengel Michael, Gabriel und Rafael männliche Namen tragen, sei etwa bei Gabriel, der Maria die Empfängnis Jesu ankündigte, nicht ganz klar, ob er männlich oder weiblich ist.

Gabriel, so Wolff weiter, sei der Überbringer von Botschaften. Auch im Islam verkündigte er dem Propheten Mohammed den Koran. Raphael sei der Patron vieler Krankenhäuser. Michael hingegen der „Engel der Herbstzeit“, der mit dem Schwert gegen das Böse kämpft. „Das tut er nicht nur draußen in der Welt, sondern vor allem auch in uns“, erklärte Wolff.

In gewisser Weise, so der Theologe und Kulturwissenschaftler, seien Engel auch „Gottes Streetworker“. Sie seien dort, wo Gott unmittelbar zu den Menschen spricht, wo er gebraucht wird und hätten daher „keine Angst, sich die Hände schmutzig zu machen“.

kna