Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist nach Worten des Schriftstellers Salman Rushdie (76) „das Sahnehäubchen, das große Ausrufezeichen“ am Ende der Frankfurter Buchmesse.
Berlin – Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist nach Worten des Schriftstellers und künftigen Preisträgers Salman Rushdie (76) „das Sahnehäubchen, das große Ausrufezeichen“ am Ende der Frankfurter Buchmesse. Persönlich in Frankfurt zu erscheinen, sei das Mindeste, was er tun könne, sagte Rushdie im Interview der „Welt am Sonntag“. „Es ist eine sehr prestigeträchtige Auszeichnung, ich bin sehr glücklich, sie zu bekommen.“
Rushdie erhält den Preis in einer Woche (22. Oktober) in der Frankfurter Paulskirche. Seit einer Messerattacke im August 2022 bei einer Veranstaltung in den USA ist der Autor auf dem rechten Auge blind. Aktuell arbeitet er an einem Buch über die Geschehnisse. In dem Interview kündigte er an, dass er das Buch in der ersten Person geschrieben habe, angesichts dessen, was ihm passiert sei. „Es wird kurz und sehr intensiv sein.“
Auf die Frage, ob er Angst habe, sagte der 76-Jährige: „Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Es ist alles in Ordnung. Ich bin mir sicher, dass jeder sehr vorsichtig sein wird. Ich habe im Vorfeld der Veranstaltung viele Gespräche mit den Verantwortlichen darüber geführt. Es wird alles gut organisiert sein.“
Es werde sein dritter Besuch auf der Frankfurter Buchmesse sein. „Ich war immer gern dort; es stimmte mich jedes Mal optimistisch, die Welt der Bücher in einem so guten Zustand zu sehen. Das ist keine sterbende Branche, sie floriert.“
Rushdie, 1947 als Sohn muslimischer Eltern geboren, ist ein leidenschaftlicher Verfechter der Meinungsfreiheit. 1989 verurteilte ihn der iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini mit einem islamischen Richtspruch (Fatwa) zum Tode. Jahrelang lebte Rushdie unter Polizeischutz in Verstecken.