Die geplante Teilnahme von Papst Franziskus an der Weltklimakonferenz hat nach Ansicht des Klima-Experten Mojib Latif nur geringe Bedeutung für den Klimaschutz.
Köln/Kiel – Die geplante Teilnahme von Papst Franziskus an der Weltklimakonferenz hat nach Ansicht des Klima-Experten Mojib Latif nur geringe Bedeutung für den Klimaschutz. „Ich hatte bereits 2015 gehofft, als der Papst seine Umweltenzyklika ‚Laudato si‘ verfasst hatte, dass es der Sache noch mal einen Ruck geben würde in die Weltgemeinschaft“, sagte der Kieler Forscher dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de (Dienstag).
„Aber leider sind die weltweiten CO2-Emissionen, auch nach dem Pariser Klimaabkommen, das auch 2015 unterzeichnet wurde, weiter angestiegen.“ Auch dieses Jahr werde es einen neuen Höchststand bei den weltweiten CO2-Emmissionen geben. „Deswegen glaube ich, dass die Wirkung des Papstes sehr gering sein wird“, sagte Latif.
Latif zeigte sich zudem enttäuscht von der Kirche insgesamt: „Ich glaube, die Kirche könnte ein großer Player sein, wenn sie wirklich vorangehen würde beim Klimaschutz.“ Sie besitze sehr viele Ländereien und Gebäude. „Wenn die Kirche zeigen würde, dass es ihr wirklich ernst ist mit dem Klimaschutz, über nachhaltige Landwirtschaft, Solardächer et cetera, dann wäre die Wirkung sehr viel größer, als wenn sie immer wieder nur ermahnt, dass die Welt etwas tun solle.“
Die Weltklimakonferenz findet von Donnerstag bis zum 12. Dezember in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Mit Franziskus nimmt erstmals ein Papst an dem Treffen teil.
Latif setzt nach eigenen Worten wenig Hoffnung in die Veranstaltung. „Wenn sich fast 200 Länder auf einer Konferenz treffen, die alle ihre eigenen Interessen verfolgen, die auch ökonomischer Art sind, wird doch nur eine windelweiche Erklärung zu erwarten sein.“ Auf der Konferenz seien sehr viele Lobbyisten unterwegs. Diese versuchten alles zu verhindern, was die gegenwärtigen Geschäftsmodelle irgendwie gefährde.