Der frühere Bürgermeister von Castel Gandolfo zeigt sich in Sorge um den Zustand des Albaner Sees.
Rom – Der frühere Bürgermeister von Castel Gandolfo zeigt sich in Sorge um den Zustand des Albaner Sees. Seit den 1980er Jahren sei der Wasserspiegel um acht Meter gesunken, sagte Maurizio Colacchi laut dem regionalen Portal „Castelli Notizie“ (Dienstag). Oberhalb des Kratersees stehen die Päpstlichen Villen von Castel Gandolfo; regelmäßig verbrachten die Päpste dort die heißen Sommermonate außerhalb Roms.
Spekulationen über ein Austrocknen des Sees aufgrund der Bewässerung der päpstlichen Gärten dort wies Colacchi zurück. Das sei nicht das Problem. „Wir haben mit dem Vatikan ein Abkommen geschlossen, und er hat sich verpflichtet, die Entnahmen um 50 Prozent zu reduzieren. Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass diese Vereinbarung nicht eingehalten wurde“, so Colacchi.
Vielmehr führten die Urbanisierung des Gebiets, Bodenversiegelungen und Ausbeutung des Grundwasserspiegels zu dem Wasserverlust. Der Kratersee mit einer maximalen Tiefe von 170 Metern speist sich nur aus Regenfällen, Grundwasser und unterirdischen Quellen; er hat keine oberirdischen Zuflüsse.
Neben Trockenperioden und gestiegenem Wasserverbrauch durch Anwohner pumpten auch Industrie und Landwirtschaft ständig und ohne Rückgewinnung Wasser ab, so der frühere Bürgermeister. Auch trügen viele legale und illegale Brunnen der Region zum sinkenden Wasserspiegel bei. Es gebe zwar Studien über mögliche Maßnahmenzur Eindämmung, etwa Abzweigen von Wasser aus umliegenden Flüssen oder eine Kläranlage; doch mangele es an politischem Willen zur Umsetzung, befand Colacchi.