Papst begeht Marienfeiertag mit Gebeten in Rom

Papst Franziskus hat am Freitag zum kirchlichen Hochfest Mariä Empfängnis  erstmals seit längerer Zeit wieder den Vatikan verlassen.
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Papst Franziskus (Papst Franziskus (Foto: © NeneoDreamstime.com))

Papst Franziskus hat am Freitag erstmals seit längerer Zeit wieder den Vatikan verlassen. Am kirchlichen Hochfest Mariä Empfängnis ehrte er zunächst das Bildnis „Salus Populi Romani“ (Heil des römischen Volkes) in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore mit einem Blumenstrauß und drei goldenen Rosen. Einige Minuten lang verharrte und betete er dort schweigend mit zahlreichen Gläubigen. Anschließend fuhr der Papst zur Mariensäule nahe der Spanischen Treppe.

Dort legte er am Fuß der Säule einen großen Blumenstrauß nieder und sprach ein langes, eigens für diesen Anlass verfasstes Gebet. Nach einer rund zwei Wochen andauernden Infektion der Atemwege schien der 86-Jährige weithin genesen.

In dem von ihm mit fester Stimme vorgetragenen Text betete er zunächst für die Stadt Rom und für Italien und dann für den Frieden in der ganzen Welt. Einen großen Teil des Gebets widmete er den Menschen im Krieg. Vor allem betete er für das leidende ukrainische Volk und „für das palästinensische und das israelische Volk, die wieder in die Spirale der Gewalt zurückgefallen sind“. Mit bewegten Worten empfahl der Papst der Muttergottes die Mütter, „die ihre durch Krieg und Terrorismus getöteten Kinder beweinen“.

Maria erinnere die Menschen daran, dass das Böse nicht das letzte Wort behalte und dass nicht Hass, sondern Geschwisterlichkeit das Ziel der Menschen sei. Auch an die Frauen, die in Italien und anderen Ländern Opfer von Gewalt wurden und werden, erinnerte Franziskus und sagte: „Hilf uns, einen Weg der Erziehung und der Reinigung zu gehen, dass wir die in unseren Herzen eingenistete Gewalt erkennen und sie bekämpfen und dass wir Gott bitten, dass er uns davon befreit.“

Nach dem Gebet ließ sich der 86-Jährige lange durch die rings um den Platz wartende Menschenmenge fahren. Unter anderem sprach er mit dem römischen Bürgermeister Roberto Gualtieri und mit einigen Vatikan-Journalisten. Er schüttelte Dutzende Hände und segnete viele Kinder und Menschen in Rollstühlen.

Das öffentliche Gebet des Papstes an der Mariensäule führte erstmals 1953 Pius XII. (1939-1958) ein. Unter seinem Nachfolger Johannes XXIII. (1958-1963) wurde es zu einer festen Tradition.

kna