Kretschmann: Kirchen Impulsgeber für menschliche Gesellschaft

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht die Kirchen als „wichtige Impulsgeber“ für eine menschliche Gesellschaft.
Kretschmann: Kirchen Impulsgeber für menschliche Gesellschaft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann/ Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sieht die Kirchen als „wichtige Impulsgeber“ für eine menschliche Gesellschaft. Nötig sei „die volle und barrierefreie gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen“, sagte Kretschmann in Stuttgart beim Jahresempfang der evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden, wie die Kirchen am Mittwoch mitteilten.

„Aber machen wir uns nichts vor“, so Kretschmann. „Teilhabe zu ermöglichen und Inklusion zu garantieren, ist mitunter ein anspruchsvoller Weg.“ Da gebe es „ganz viele praktische Barrieren, aber auch viele bürokratische Hemmnisse“. Wie überall beim Bürokratieabbau gelte auch hier: „Wir brauchen mehr Ermöglichungskultur“, forderte Kretschmann vor rund 280 Gästen aus Politik, Kirchen, Diakonie und Gesellschaft.

Der württembergische evangelische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl betonte: „Inklusion und Teilhabe sind eine praktische Anwendung des biblischen Menschenbilds.“ Gohl fügte hinzu: „Menschen mit Unterstützungsbedarf sind wir alle. Aber bei manchen unter uns ist dieser Bedarf größer und führte in der Vergangenheit oft zu Ausgrenzung und Abhängigkeit.“ Jeder Mensch habe vor Gott eine unverlierbare Würde. „Kirche und Gemeinwesen haben die Aufgabe, diese Würde zu schützen und immer wieder neu ins Gespräch zu bringen“, sagte Gohl. Er verwies darauf, dass in den Bereichen der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie in kirchlich-diakonischen Einrichtungen allein in Württemberg über 13.000 Beschäftigte arbeiten.

„Uns Menschen verbindet, dass wir verletzlich sind und sein dürfen“, sagte die badische evangelische Landesbischöfin Heike Springhart. Es sei eine wichtige Aufgabe von Kirche und Politik, „unsere Verschiedenheit und Verletzlichkeit anzuerkennen und allen Menschen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen“. Das sei die Basis von Nächstenliebe.

kna