Papst denkt nicht an Rücktritt – und bereitet sein Begräbnis vor

Immer wieder war Papst Franziskus in diesem Jahr krank. Im ersten Interview nach seiner Lungen-Infektion spricht er über das, was nach seinem Tod geschehen soll.
Papst denkt nicht an Rücktritt - und bereitet sein Begräbnis vor

Papst Franziskus –Foto: © Edips – Dreamstime.com

Wenige Tage vor seinem 87. Geburtstag denkt Papst Franziskus weiterhin nicht an Rücktritt. Hingegen hat er erste Vorkehrungen für den Fall seines Todes getroffen. Dies geht aus einem mexikanischen Fernsehinterview hervor, das am Dienstagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde.

In dem Interview erklärt der Papst auf die Frage, ob er 2023 angesichts seiner immer wieder angeschlagenen Gesundheit an Rücktritt gedacht habe: „Ich habe den Mut von Benedikt XVI. gesehen, der es vorgezogen hat, Basta zu sagen, als er merkte, dass seine Kräfte am Ende waren.“ Er selbst „bitte den Herrn, irgendwann Basta zu sagen, aber dann, wenn Er es will“.

Mit Blick auf seinen Tod habe er angeordnet, das päpstliche Bestattungs-Ritual zu vereinfachen, erklärte Franziskus. Zudem habe er sich bereis eine Grablege in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore ausgesucht. Dieser Kirche sei er eng verbunden. Die meisten Päpste wurden im Petersdom beigesetzt, aber auch in anderen Kirchen Europas gibt es Papstgräber.

Die Frage, ob sich seine Amtsführung nach dem Tod seines Vorgängers verändert habe und er härter geworden sei, verneinte Franziskus. Es gebe im Gegenteil eine gewisse Altersmilde.

Im selben Interview, das die mexikanische Journalistin Valentina Alazraki führte, kündigte Franziskus überraschend einen Papstbesuch in Belgien für nächstes Jahr an. Die Reise sei bereits bestätigt, einen genauen Termin nannte er jedoch nicht.

Ferner bestätigte der Papst in dem Interview, dass er von Argentiniens Präsident Javier Milei in sein Heimatland eingeladen wurde. Was dieser im Wahlkampf gesagt habe, müsse man von dem unterscheiden, was er im Amt tue, betonte Franziskus. Der seit 10. Dezember amtierende Milei (53) hatte den Papst im Wahlkampf scharf kritisiert, sich später aber für einige Äußerungen entschuldigt.

Als weiteres Reiseziel nannte Franziskus für 2024 Polynesien. Diese beiden Reisen seien geplant, aber noch nicht bestätigt. Man müsse sehen, ob sie möglich seien. Danach werde er aber kürzer treten.

Auf die Frage, ob man sich um seine Gesundheit Sorgen machen müsse, antwortete der Papst: „Ja, ein wenig. Ich brauche Ihr Gebet für meine Gesundheit.“ Hinzu komme das Alter. Aus diesem Grund würden seine Reisepläne derzeit neu überdacht. Der als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires geborene Jesuit wird am Sonntag (17. Dezember) 87 Jahre alt.

Ludwig Ring-Eifel (KNA)