Der ukrainisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat sich von der römischen Erklärung „Fiducia supplicans“ distanziert.
Kiew – Der ukrainisch-katholische Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat sich von der römischen Erklärung „Fiducia supplicans“ distanziert. In einer Mitteilung vom 22. Dezember zur „Rezeption der Erklärung des Glaubensdikasteriums ‚Fiducia Supplicans‘ über die pastorale Bedeutung von Segnungen in der UGKK“ betonte er, das Papier betreffe nur lateinische Kirche.
„Fiducia supplicans“ lege „die pastorale Bedeutung des Segens in der lateinischen Kirche aus, nicht in den katholischen Ostkirchen“. Die Erklärung befasse sich „weder mit Fragen des katholischen Glaubens oder der Moral, noch bezieht sie sich auf irgendwelche Vorschriften des Kanonischen Kodex für die Ostkirchen, noch erwähnt sie die Christen des Ostens“. Daher habe sie keine Rechtskraft für die Gläubigen der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche“.
Die ukrainische griechisch-katholische Kirche habe ihr eigenes liturgisches, theologisches, kanonisches und spirituelles Erbe, das alle Gläubigen zu beachten und zu pflegen haben. So habe der Begriff „Segen“ eine andere Bedeutung als in der lateinischen Kirche. „Nach der liturgischen Praxis unserer Kirche ist der Segen eines Priesters oder Bischofs eine liturgische Geste, die nicht vom übrigen Inhalt der liturgischen Ri- ten getrennt und nur auf die Um- stände und Bedürfnisse private Frömmigkeit reduziert werden kann“, zitiert der Großerzbischof den Katechismus seiner Kirche.
Die Segnung durch einen Priester könne daher „in keiner Weise der Lehre der katholischen Kirche über die Familie als treue, unauflösliche und fruchtbare Liebesgemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau widersprechen“. Die pastorale Klugheit erfordere daher auch, „zweideutige Gesten, Ausdrücke und Begriffe zu vermeiden, die das Wort Gottes und die Lehre der Kirche entstellen oder falsch darstellen würden“. Auch wenn der Großerzbischof dies nicht ausdrücklich sagt: Dies könnte seiner Ansicht nach durch die römische Erklärung offensichtlich geschehen.