Baumaßnahme an „Baracke X“ in KZ-Gedenkstätte Dachau beendet

Die Mitte Dezember begonnenen Baumaßnahmen im ehemaligen Krematorium der KZ-Gedenkstätte Dachau an der „Baracke X“ sind abgeschlossen.
Baumaßnahme an „Baracke X“ in KZ-Gedenkstätte Dachau beendet

Gedenkstätte Dachau –Bild von lapping auf Pixabay

Die Mitte Dezember begonnenen Baumaßnahmen im ehemaligen Krematorium der KZ-Gedenkstätte Dachau an der „Baracke X“ sind abgeschlossen. Das Dachtragwerk über den ehemaligen Verbrennungsöfen habe ertüchtigt werden müssen, teilte die KZ-Gedenkstätte am Montag mit. Zeitweise hätten Teile der „Baracke X“ gesperrt werden müssen; dennoch sei eine Besichtigung des Gebäudes und des Areals während des gesamten Zeitraums sichergestellt worden.

Mit dem Bau der „Baracke X“ wurde im Frühjahr 1942 begonnen, ein Jahr später erfolgte die Inbetriebnahme. In ihr befanden sich ein Krematorium mit vier Verbrennungsöfen, Desinfektionskammern für Kleidung, Aufenthalts- und Sanitärräume sowie Totenkammern und eine als „Brausebad“ getarnte Gaskammer. Die „Baracke X“ war zur Massenvernichtung von Häftlingen konzipiert, jedoch kam es im KZ Dachau nicht zur massenhaften Tötung von Menschen durch Giftgas. Es sei ungeklärt, heißt es, weshalb die SS die funktionsfähige Gaskammer nicht auf diese Weise eingesetzt habe.

Nach der Befreiung des Konzentrationslagers 1945 wurde die Dachauer Bevölkerung an dieser Stelle mit den Leichen der Häftlinge konfrontiert. Vor der Eröffnung der Gedenkstätte waren dort erste Ausstellungen zum ehemaligen KZ Dachau zu sehen. 1955 konnte verhindert werden, dass das Gebäude abgerissen wurde. In den 1960er Jahren wurde das Areal friedhofsähnlich umgestaltet. Bei den Befreiungsfeiern findet jährlich ein Gedenkakt im ehemaligen Krematoriumsbereich statt.

Am 22. März 1933 hatte das NS-Regime in Dachau eines der ersten Konzentrationslager eröffnet. Bis zur Befreiung am 29. April 1945 waren mehr als 200.000 Gefangene aus über 40 Nationen in Dachau und seinen Außenlagern inhaftiert. Mindestens 41.500 Menschen starben dort an Hunger, Krankheiten, Folter, Mord und den Folgen der KZ-Haft. Dank der Initiative Überlebender konnte das ehemalige Lager im Mai 1965 ein Gedenk- und Erinnerungsort umgewandelt werden.

kna