Unicef: Im Sudan droht generationenübergreifende Katastrophe

Einer der größten aktuellen Kriege tobt im Sudan. Doch der Konflikt bekommt nur geringe mediale Aufmerksamkeit. Unicef warnt vor massiven Folgen.
Unicef: Im Sudan droht generationenübergreifende Katastrophe

Ein Neugeborenes in Khartoum –Foto: © UNICEF/UN0746957/Mojtba Moawia Mahmoud

Im Sudan haben laut Zahlen von Unicef so viele Kinder ihre Heimat verloren wie nirgends sonst auf der Welt. Seit Beginn des Kriegs im Frühjahr 2023 seien rund drei Millionen Mädchen und Jungen vertrieben worden, teilte das UN-Kinderhilfswerk am Freitag in Köln mit. Bereits zuvor waren demnach zwei Millionen Kinder innerhalb des Sudans auf der Flucht. Die Gefahr von Krankheiten sei in den überfüllten und unhygienischen Flüchtlingslagern groß.

2021 hatte das Militär im Sudan geputscht. Seit April bekämpfen sich Armee und Paramilitärs in dem rohstoffreichen Land, während die Zivilbevölkerung leidet.

Im Sudan sind laut Unicef 3,5 Millionen Kinder von akuter Mangelernährung betroffen, 700.000 von ihnen benötigen eine lebensrettende Behandlung. „Es bleibt nur ein extrem kurzes Zeitfenster, um einen massiven Verlust an Menschenleben zu verhindern“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Ohne sofortige Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft drohe dem Land „eine generationenübergreifende Katastrophe“.

Jedes zweite Kind im Sudan, insgesamt 14 Millionen, benötige humanitäre Hilfe. Unicef hilft eigenen Angaben zufolge mit therapeutischer Zusatznahrung für schwer mangelernährte Kinder. Für die Hilfe seien in diesem Jahr 840 Millionen US-Dollar notwendig.

kna