Brüsseler Kardinal De Kesel besucht katholische Kirche in China

Der Brüsseler Kardinal Jozef De Kesel reist derzeit auf Einladung der katholischen Ortskirche durch China.
Brüsseler Kardinal De Kesel besucht katholische Kirche in China

Kardinal Jozef De Kesel (2017) –Foto: Philcotof – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=110293858

Der Brüsseler Kardinal Jozef De Kesel reist derzeit auf Einladung der katholischen Ortskirche durch China. Zuletzt wurde die belgische Delegation in Peking von Bischof Li Shan, Präsident der Patriotischen Vereinigung chinesischer Katholiken, und Shanghais Bischof Shen Bin empfangen, wie belgische kirchliche Medien berichten. Neben den kirchlichen Einrichtungen in Peking stehen bis Freitag (14. Juni) auch die Bistümer Hohhot und Ulanqab in der Inneren Mongolei auf dem Besuchsprogramm.

Die katholische Kirche in Belgien ist traditionell stark in der Mission und in der Missionstheologie engagiert. Begleitet wird der emeritierte Erzbischof von Mechelen-Brüssel unter anderen vom Generaloberen der Scheutisten-Patres, Charles Phukuta Khonde. Der 1862 in Belgien gegründete Männerorden war anfangs für die China-Mission bestimmt. Eine von den Scheutisten gegründete Stiftung, die Ferdinand Verbiest Foundation, fördert den Dialog und Austausch zwischen Belgien und China, insbesondere zwischen den katholischen Kirchen beider Länder.

Im September 2023 waren laut Bericht auf Einladung von Kardinal De Kesel vier chinesische Bischöfe zu Besuch in Belgien. Seit 2015 organisiert die Verbiest Foundation intensive Schulungen für Priester, Ordensleute und Laien aus China. Dort erfahren sie mehr über Seelsorge, Katechese, Soziallehre und Spiritualität im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Nach der Schulung pilgern die Teilnehmer jeweils nach Rom, wo sie vom Papst empfangen werden.

Nach Schätzungen von Experten sind rund 10 Millionen der knapp 1,4 Milliarden Einwohner der Volksrepublik China Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch offiziell lediglich gut 6 Millionen. Das US-Forschungsinstitut Pew geht von 9 Millionen aus. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen.

Eine große Besonderheit des chinesischen Katholizismus ist die Teilung in zwei Gruppierungen. Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen „Patriotischen Vereinigung“ gibt es die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst. Sie hat mit diversen staatlichen Repressionen zu kämpfen.

kna