Ausstellung zu 200 Jahre Kölner Dombauhütte

Mit einer Ausstellung im Domforum feiert die Kölner Dombauhütte den 200. Jahrestag ihrer Wiederbegründung.
Ausstellung zu 200 Jahre Kölner Dombauhütte

Abnahme des Hängegerüsts am 7.10.21 –Foto:© Hohe Domkirche zu Köln, Dombauhütte

Mit einer Ausstellung im Domforum feiert die Kölner Dombauhütte den 200. Jahrestag ihrer Wiederbegründung. „Die Kölner Dombauhütte hat in mittelalterlichen Zeiten nicht nur das gewaltige Fundament des Kölner Domes errichtet – sie selbst bietet als Institution das zentrale handwerkliche Fundament, auf dem unsere Kathedrale ruht“, erklärte Dompropst Guido Assmann bei der Vorstellung der Schau am Freitag. Im 16. Jahrhundert kam es zu einem Baustopp und später zu einem Ende der mittelalterlichen Hütte. 1824 wurde sie wiederbegründet – eine wesentliche Voraussetzung für die Vollendung der Kathedrale im Jahr 1880.

Die Ausstellung im Foyer des Domforums an der Domplatte ist ab sofort bis zum 18. August kostenfrei zu besichtigen. Auf beschrifteten Stelen wird die Geschichte des Dombaus und der Dombauhütte für die Besucher aufgearbeitet. Für Assmann spiegelt die Schau seine eigene Faszination für den gotischen Bau wider: „Wenn ich morgens den Dom betrete, dann komme ich immer erstmal ins Staunen.“ Er dankte den Generationen von Bauleuten, die sich für den Erhalt des Domes einsetzten, stellvertretend dem aktuellen Dombaumeister Peter Füssenich.

Die Dombauhütte beschäftigt im 200. Jahr ihrer Wiederbegründung rund 90 Personen, 70 davon Handwerker, zum Erhalt der Kathedrale. Auch für die Zukunft gibt es noch Arbeit, so Dombaumeister Füssenich. Dazu gehörten etwa Instandhaltungen an der Südseite des Baus, die alleine bis in die 2070er Jahre andauern dürften. Auch die Restaurierung von Fenstern, die im Krieg zu rund 50 Prozent zerstört wurden, dauere wie die Beseitigung anderer Kriegsschäden noch heute an. Zur Finanzierung der Maßnahmen tragen neben dem Zentral-Dombau-Verein auch das Erzbistum Köln und das Land Nordrhein-Westfalen bei.

Die Bauzeit des Kölner Doms beläuft sich auf rund 632 Jahre, von seiner Grundsteinlegung unter Erzbischof Konrad von Hochstaden im Jahr 1248 bis zum Verbau des letzten Steins in 157 Metern Höhe im Jahr 1880. Ab 1520 wurden die Bauarbeiten zwischenzeitlich eingestellt. Zum Erhalt bestand die damalige „Domfabrik“, der Vorgänger der heutigen Dombauhütte, auch danach weiter. In der Besatzungszeit durch Frankreich ab 1794 und durch die Säkularisation wurde auch die Instandhaltung eingestellt. Der Dom wurde in der Folge unter anderem als Vorratsscheune und Gefangenenlager genutzt. Erst unter preußischer Herrschaft ab 1815 wurde der Bau wieder vorangetrieben.

kna