Hilfswerk: Bischöfe stärken Migranten-Unterstützung im Dschungel

Die katholischen Bischöfe von Panama, Kolumbien und Costa Rica wollen sich dem päpstlichen Hilfswerk “Kirche in Not” zufolge besser um Flüchtlinge im Darien-Dschungel kümmern.
Hilfswerk: Bischöfe stärken Migranten-Unterstützung im Dschungel

Viele Menschen kampieren in Neccoli unter freiem Himmel, bevor sie sich auf den Weg durch den Darien-Dschungel machen. –Foto: Kirche in Not

Die katholischen Bischöfe von Panama, Kolumbien und Costa Rica wollen sich dem päpstlichen Hilfswerk “Kirche in Not” zufolge besser um Flüchtlinge im Darien-Dschungel kümmern. Dabei gehe es um Seelsorge und humanitäre Betreuung, teilte das Werk am Montag in München mit. Das habe Erzbischof Jose Domingo Ulloa Mendieta aus Panama-Stadt bei einem Besuch in der internationalen Zentrale von “Kirche in Not” in Königstein im Taunus angekündigt.

Der Darien-Dschungel ist laut Mitteilung ein Urwaldgebiet an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama. Jährlich durchquerten hunderttausende Migranten das Gelände gen Norden, insbesondere in Richtung USA. Der Darien gelte als eine der gefährlichsten Fluchtrouten Lateinamerikas. Er werde aber immer stärker genutzt: “Beobachter schätzen, dass dieses Jahr die Millionen-Marke erreicht werden könnte”, so “Kirche in Not”.

Erzbischof Ulloa berichtete von einem Besuch in der Region zusammen mit Bischofskollegen aus den Grenzregionen: “Es brach uns das Herz, die Gesichter der Migranten zu sehen. Ungefähr 40 Prozent der Menschen, die den Dschungel durchqueren, sind weiblich. Dazu kommen viele Kinder.” Die Zahl der Toten entlang der Fluchtroute kenne niemand, da viele verunglückte Menschen nicht geborgen werden könnten.

Neben Tropenkrankheiten und Wildtieren seien bewaffnete Gruppen und Menschenhändler eine große Gefahr, ergänzte der Erzbischof. Viele Menschenhändler erklärten in den sozialen Medien, die Durchquerung des Darien-Dschungels sei problemlos möglich. Dadurch wollten sie weitere Migranten anlocken.

Die Bischöfe der Region hätten sich nun zu einer eigenen Social-Media-Kampagne entschlossen, um über die Gefahren aufzuklären und auf Hilfsmöglichkeiten hinzuweisen. Darüber hinaus wolle die Kirche auf der Fluchtroute präsent sein, “indem wir zum Beispiel Kliniken für Kinder oder für Frauen einrichten, die missbraucht wurden und eine besondere Traumabehandlung benötigen”, erklärte Ulloa. “Wir brauchen Orte, an denen Priester oder Ordensfrauen den Menschen Trost spenden können.”

kna