Offener Brief an den Papst mit Forderung nach Frauenweihe

Mit einem Offenen Brief an Papst Franziskus treten mehrere Organisationen für eine Weihe von Frauen zu Priesterinnen ein.
Offener Brief an den Papst mit Forderung nach Frauenweihe

–Symbolfoto: © Peter Titmuss | Dreamstime.com

Mit einem Offenen Brief an Papst Franziskus treten mehrere Organisationen für eine Weihe von Frauen zu Priesterinnen ein. Die Frage der bislang untersagten Frauenordination innerhalb der katholischen Kirche müsse bei der laufenden Weltsynode im Vatikan diskutiert werden, fordern die Unterzeichnenden am Donnerstag. Eine solche Debatte müsse offen für Kleriker und Laien sowie offen für Inhalte und Ergebnisse sein. Der Vorschlag werde unterbreitet in „tiefer Sorge um die Glaubwürdigkeit und die Zukunft der katholischen Kirche“.

Die Zeit sei reif, hieß es. „Eine Weltsynode, die sich heute nicht für eine Debatte über das Thema Frauenpriestertum in unserer Kirche öffnet, hätte ihren eigenen Anspruch verfehlt.“

Forderung nach Debatten ohne Angst

Der Brief dringt darauf, dass Diskussionen ohne Angst möglich sein müssten. „In den europäischen Ländern ist die freie Meinungsäußerung in jüngerer Zeit viel leichter geworden.“ Wer heute die Debatte über die Frauenweihe normativ für beendet erkläre, gehöre innerkirchlich zu einer Minderheit.

Zugleich räumen die Unterzeichnenden ein, dass die Situation in vielen Ländern vor allem außerhalb Europas anders aussehe. „Wer dort offen über das Frauenpriestertum spricht, ja es zukünftig für erstrebenswert hält, muss Sanktionen wie arbeits- und dienstrechtliche Einschränkungen fürchten.“

Weltsynode soll voran gehen

Solche „innerkirchlichen Sanktionen von freien Meinungsäußerungen über die zukünftige Lehre der Kirche“ seien inakzeptabel, betonen die Unterzeichnenden. „Die Weltsynode sollte mit einem guten Beispiel voran gehen, indem sie eine Debatte zum Frauenpriestertum offen führt. Damit würde die Kirche aktiv christliche Werte verteidigen, die in vielen Ländern unverändert von einigen Bischöfen grob missachtet werden.“

Unterzeichnet wurde der Offene Brief unter anderen von Vertreterinnen und Vertretern von „Maria 2.0 Deutschland“, „Wir sind Kirche“, der „Pfarrer-Initiative Deutschland“ und weiteren Organisationen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien.

kna