Arbeitskreis „Sternenkinder“ will Eltern auch künftig beistehen

Die Initiatoren vom „Arbeitskreis Sternenkinder“ haben jetzt eine Bilanz gezogen und die künftige Arbeit besprochen.
Arbeitskreis „Sternenkinder“ will Eltern auch künftig beistehen

Die Seelsorger der beiden Bochumer Geburtskliniken am „Sternenkinder“-Gräberfeld. –Foto: KKB

Der Anteil der gesund geborenen Kinder ist über die Jahrzehnte immer weiter gestiegen, auch und gerade im Perinatalzentrum des St. Elisabeth-Hospitals Bochum. Aber in einigen sehr wenigen Fällen lässt sich der traurige Schicksalsschlag eines fehl- oder totgeborenen Kindes nach wie vor nicht vermeiden. Für diese Familien wurde vor genau 20 Jahren auf dem Hauptfriedhof Bochum ein besonderes Gräberfeld eingerichtet. Die Initiatoren vom „Arbeitskreis Sternenkinder“, zu dem neben den Seelsorgern der Bochumer Geburtskliniken auch die Trauergruppe der Bethanien-Stiftung, die Friedhofsgärtner sowie Bestatter und die Friedhofsverwaltung der Stadt Bochum gehören, haben jetzt eine Bilanz gezogen und die künftige Arbeit besprochen. So sollen ein neues, zusätzliches Gräberfeld eingerichtet und die Medienarbeit weiterentwickelt werden. 

Vier Mal im Jahr werden die Kinder seitdem in einer ökumenischen Trauerfeier und dann in Gemeinschaftsgräbern beigesetzt. Den betroffenen Familien entstehen dabei keine Kosten. Gut 80 dieser Trauerfeiern wurden in den vergangenen 20 Jahren organisiert. 

Das Gräberfeld ist dabei für viele betroffene Eltern zu einem wichtigen Anlaufpunkt geworden. Ständig brennende Kerzen, Blumen und Kuscheltiere an der steinernen Lichtsäule und auf den Grabflächen zeugen von der engen Verbindung vieler Eltern. Erfahrene Seelsorger bestätigen seit langem, dass die Trauer der Eltern um ihre „Sternenkinder“ wichtig zu nehmen ist. Darauf hat sich das gesamte Aktionsbündnis eingestellt und kümmert sich ehrenamtlich um die Gestaltung und den Erhalt des Ortes. 

Viele tragen zum Gelingen bei: Die Bestatter organisieren unentgeltlich die Beisetzungen. Die Friedhofsgärtner und das städtische Grünflächenamt übernehmen die Vorbereitung und die Pflege. Die Stele mit kleinen Nischen für Grablichter wurde von Steinmetz Timothy Vincent aus Wetter entworfen. Dank des Organisten Franz-Josef Petermann, der diese Aufgabe von Anfang an ehrenamtlich wahrnimmt, werden die Trauerfeiern auch musikalisch begleitet. Handgemalte Seidentücher, in die die verstorbenen Kinder vor der Sarglegung gewickelt werden, spendet eine Kunstpädagogin mit ihren Schülern. Auch die Bochumer Geburtskliniken unterstützen von Beginn an das würdige Abschiednehmen. Das St. Elisabeth-Hospital hat einen Abschiedsraum für die „Sternenkinder“ eingerichtet. Allen war die Not der Eltern, die einen frühen Tod ihres Kindes durchleben müssen, ein großes Anliegen. Und weil viele betroffene Eltern für dieses breite und nicht zuletzt auch tröstende Engagement dankbar sind, soll dies auch in Zukunft so bleiben.

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