Zwischen Ferienbücherei und Gottesdiensten am Strand

Die Urlaubsseelsorge des Bistums Essen hat wieder ihr Quartier auf der niederländischen Ferieninsel Texel bezogen.
Zwischen Ferienbücherei und Gottesdiensten am Strand

Die Urlaubsseelsorge des Bistums Essen hat wieder ihr Quartier auf Texel bezogen. – Symbolfoto: pixabay

Der Wohnwagen ist geöffnet: Die Urlaubsseelsorge des Bistums Essen hat wieder ihr Quartier auf der niederländischen Ferieninsel Texel bezogen. Bis zum 25. August organisieren die Teams mit ehrenamtlichen und hauptberuflichen Seelsorgenden Spiel- und Freizeitangebote, laden zu deutschsprachigen Gottesdiensten in die Kirchen der Insel, zu Ausflügen, Spiel und Sport oder zu Gebetszeiten am Leuchtturm, im Naturschutzgebiet oder am Strand ein.

Zudem steht im Wohnwagen auf dem Campingplatz Kogerstrand im Badeort De Koog die Ferienbücherei mit jeder Menge Urlaubslektüre und Spielen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene allen Gästen zur Verfügung.

Neuer Begriff, bewährtes Konzept

Seit mehr als 55 Jahren engagiert sich die Urlaubsseelsorge, die bislang als Touristenseelsorge firmierte, im Sommer für die deutschsprachigen Feriengäste auf der Insel. „Tourist, Touristin hört sich sehr technisch an und wir haben noch nie auf Texel erlebt, dass jemand von sich gesagt hat ‚ich bin hier Tourist‘, aber ‚ich mache hier Urlaub‘ oder ‚ich bin mit der Familie, mit Freunden hier im Urlaub‘, und deshalb haben wir die Touristenseelsorge nach all den Jahren umbenannt und glauben, dass Urlaubsseelsorge einladender ist“, begründet Domvikar Bernd Wolharn den Namenswechsel. „Und wir hoffen, dass viele Menschen das ähnlich empfinden wie wir.“ 

Urlaubsseelsorge ist ein neuer Begriff. Die Inhalte aber, „die wir all die Jahre schon pflegen und die den Leuten so wichtig sind, bleiben. Ich denke da vor allem an das Strandsingen, was ganz viele Leute mögen und tatsächlich schon in der x-ten Generation wahrnehmen“, betont Wohlharn. Der Urlaubsseelsorger, der seit Jahren für die Citypastoral am Essener Dom verantwortlich zeichnet, hat allgemein beobachtet, „dass das Bedürfnis nach Gottesdiensten gewachsen ist, auch nach spirituellen Impulsen. Wir gehen mittlerweile raus aus unseren Kirchen und suchen an vielen unterschiedlichen Stellen auf der Insel Orte, wo wir miteinander Gottesdienst feiern können. Das kommt bei den Urlauberinnen und Urlaubern sehr gut an“. 

„Herkunft, Konfession und Alter spielen keine Rolle“

In den insgesamt fast zwei Monaten auf Texel präsentieren die Urlaubsseelsorge-Teams jede Woche ein neues Programm. Das enthält jeweils feste Standards wie die Gottesdienste oder das gemeinsame Open-Air-Singen in den Dünen (dienstags, 19 Uhr neben dem Hotel Opduin in De Koog). Es gibt aber auch wechselnde Aktionen wie Wikingerschach-Turniere am Strand, Basteln mit Strandgut, Wanderungen, Glaubensgespräche oder sportliche Aktivitäten. „Alle Angebote sind komplett deutschsprachig, in der Regel kostenlos und offen für alle Interessierte – Herkunft, Konfession und Alter spielen keine Rolle“, betonte ein Bistumssprecher.

 Ihr Zentrum ist der weiße Wohnwagen mit den neuen magentafarbenen Aufklebern. Er steht auf dem Campingplatz Kogerstrand auf Platz X32 – zu erreichen entweder über den Strandaufgang am Hotel Opduin oder über den Campingplatz. Die Kirche, in der die meisten Gottesdienste gefeiert werden, ist die ehemalige katholische Kirche St. Bonifatius (Nikadel 13, De Koog“). Eigentlich ist sie schon lange keine Kirche mehr, sondern ein kommunaler Veranstaltungssaal – aber im Sommer macht die Urlaubsseelsorge sie für fast zwei Monate wieder zu einem Gotteshaus. 

spe