Angeklagter Vigano lehnt Teilnahme an Prozess ab

Der wegen Kirchenspaltung angeklagte Erzbischof Carlo Maria Vigano lehnt seine Teilnahme am außergerichtlichen Strafprozess des Vatikans ab.
Angeklagter Vigano lehnt Teilnahme an Prozess ab

–Foto: pixabay

Der wegen Kirchenspaltung angeklagte Erzbischof Carlo Maria Vigano lehnt seine Teilnahme am außergerichtlichen Strafprozess des Vatikans ab. Am Freitagabend erklärte der frühere Papstbotschafter in den USA auf dem Online-Portal LifeSiteNews, dass er nicht an dem von der vatikanischen Glaubensbehörde angestrengten Verfahren teilnehmen werde; es handele sich um einen “Schauprozess”. Die Straftat des Schismas kann mit dem Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft (Exkommunikation) bestraft werden.

Er wolle klarstellen, “dass ich gestern (20. Juni) nicht in den Vatikan gegangen bin und dass ich nicht die Absicht habe, am 28. Juni zum Heiligen Offizium zu gehen, und dass ich dem Dikasterium, dessen Autorität ich nicht anerkenne, keine Erklärung oder ein Dokument zu meiner Verteidigung vorgelegt habe, noch erkenne ich die Autorität seines Präfekten an, noch erkenne ich die Autorität desjenigen an, der ihn ernannt hat.”

Diese Aussagen entsprechen den Beschuldigungen in der Vorladung der Glaubensbehörde, die Vigano selbst auf der Plattform X veröffentlicht hatte. Konkret wirft ihm die vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) als “Heiliges Offizium” bezeichnete Behörde vor, die Legitimität von Papst Franziskus zu leugnen. Damit breche er die Gemeinschaft mit dem katholischen Kirchenoberhaupt. Zudem lehne Vigano die Beschlüsse des Konzils ab und habe verschiedentlich öffentlich die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche geleugnet.

Der Italiener Vigano war lange Zeit Botschafter des Papstes in den USA. Bekanntheit erlangte er mit Vorwürfen gegen die vatikanische Kurie und Franziskus, sie seien Vorwürfen gegen den früheren US-Kardinal Theodore McCarrick nicht ausreichend nachgegangen und hätten ihn stattdessen protegiert. Später sorgte Vigano mit Äußerungen zu einer angeblichen Weltverschwörung während der Covid-19-Pandemie für Aufsehen. Es folgten weitere Angriffe auf Franziskus bis hin zu Zweifeln an dessen rechtmäßiger Wahl.

kna

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