Das Leben – eine echte Alternative

Bochumer Hospiz St. Hildegard feierte 20-jähriges Jubiläum.
Hospiz

Staatssekretär Karl-Josef Laumann bei seiner Rede                                                                                             Foto: Spickermann

Danksagung, Diskussion und Wertschätzung: 20 Jahre Hospiz St. Hildegard in Bochum. Aus diesem Anlass kamen außer Weihbischof em. Franz Vorrath auch hochrangige Politiker zum Festakt nach Bochum. Bundestagspräsident Norbert Lammert und Staatssekretär Karl-Josef Laumann äußerten sich zur Bedeutung der Palliativpflege. Weihbischof Franz Vorrath hielt die Predigt im ökumenischen Festgottesdienst.

Die Debatten über aktive Sterbehilfe sind im vollen Gange. Kann es eine rechtliche Regelung geben, die die Hilfe bei Selbsttötung rechtfertigt – gerade mit dem Argument, dem Leiden ein Ende zu bereiten? Es ist eine Diskussion, bei der das Wesentliche aber nicht aus den Augen verloren werden sollte: das Sterben. Ein Weg, der nicht unbedingt leicht fällt, weil er teilweise mit Schmerzen, oft auch mit Ängsten und Hoffnungslosigkeit verbunden ist. In den 60er-Jahren entwickelte sich eine Bewegung, Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten: Die Hospizbewegung – heute auch Palliativpflege.

So auch das Hospiz St. Hildegard in Bochum, das in der vorvergangenen Woche sein 20-jähriges Bestehen feierte. Wie wichtig diese Arbeit ist, wurde durch den Besuch des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert deutlich. Mit seinem überraschenden Erscheinen drückte er seine Wertschätzung gegenüber der Hospizarbeit in St. Hildegard aus. Besonders klar und positionierend predigte Weihbischof Franz Vorrath in dem vorangegangenen Festgottesdienst. Er deutete auf die Besonderheit des Sterbens hin. Es sei eine außerordentlich wichtige Phase des Lebens, für die es keine Anleitung gebe, kein Rezept. Trotzdem sei dies kein Grund, allein zu sterben. Die Hospizbewegung habe dies verstanden und biete seither Sterbebegleitung mit allen Möglichkeiten der Schmerzlinderung und Seelsorge an. Weihbischof Vorrath positionierte sich klar: „Aktive Sterbehilfe hilft nicht beim Sterben, sondern führt den Tod herbei.“ Die Hospizbewegung lege den Fokus aber auf Sterbebegleitung, das heißt, nicht allein sterben zu müssen.

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