William Paul Young: „Manifest für Menschlichkeit“

Foto: © 2017 Concorde Filmverleih GmbH / Jake Giles Netter

Autor William Paul Young („Die Hütte“) im Interview mit der unabhängigen katholischen Wochenzeitung „Neues Ruhr-Wort“ über die „Spirituelle Revolution“.

Ein Ende aller Hierarchien fordert der kanadische Bestseller-Autor William Paul Young („Die Hütte“) im Interview mit der in Gelsenkirchen verlegten unabhängigen katholischen Wochenzeitung „Neues Ruhr-Wort“ (Ausgabe vom 8. April 2017). „Viel zu lange haben wir kostbaren menschlichen Wesen weisgemacht, dass es eine Hierarchie gibt, nach dem ,Wert‘, den jemand hat, und dem ,Beitrag’, den er leistet: Derjenige mit einem religiösen Beruf ist ,mehr wert‘ als die Putzkraft“, kritisiert Young anlässlich der deutschlandweiten Kinopremiere der Verfilmung von „Die Hütte“ (6. April). Young fordert in einer Art „Manifest für Menschlichkeit“, das er im Gespräch mit dem Neuen Ruhr-Wort formuliert, die Abkehr von Machtstrukturen sowie einer „Hierarchie der Werte“ und einer „Hierarchie des Respekts“ im Umgang der Menschen untereinander.

Bestsellerautor William Paul Young. Foto: © Torge Niemann/Ullstein

Bestsellerautor William Paul Young. Foto: © Torge Niemann/Ullstein

Der Autor, dessen weltumspannender Erfolg zunächst im Eigenverlag und mit Mundpropaganda begann, nimmt die Zeichen einer Spirituellen Revolution wahr: „Für lange Zeit haben wir Menschen das Universum in das Heilige und das Weltliche geteilt, und wir haben oft das Herz vom Verstand geschieden. Das wandelt sich gerade – und es wandelt sich schnell.“ Young setzt dabei auch auf die junge Generation: „Die jüngere Generation ist eine fantastische Gemeinschaft, die daran arbeitet, Grenzen zu überschreiten, die wir, die Älteren, errichtet und aufrecht erhalten haben. Die Jungen wollen Teil von etwas sein, das die Welt zum Besseren verändert, und sie sind nicht in Strukturen und Institutionen gefangen.“

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Young, der als Missionarskind teilweise im heutigen Westneuguinea (damals: Niederländisch-Neuguinea) unter dem Volk der Dani aufwuchs, betont, dass ein Mensch die Werte, für die Jesus Christus steht, auch dann leben kann, wenn er nicht gläubig ist. Dieser „Geist Jesu“ sei für die Welt von heute wichtiger denn je, erklärt er in seiner manifestartigen Antwort: „Es ist an der Zeit – Zeit für die Heilung. Zeit, sich im ,Geiste‘ Jesu zu verbinden, der es von sich gewiesen hat, die Geschmähten und die weniger Glücklichen anders als mit tiefer Würde zu behandeln. Der menschliche Wesen und vor allem unsere Kinder niemals wie Rohstoffe und Waren behandeln würde, die man kauft oder verkauft, oder die man zur Sklaverei oder für das ,Vergnügen‘ auspresst. Es ist Zeit, dass wir zugeben, dass wir nichts verstehen, aber bereit sind zu lernen. Dass wir unsere Hände öffnen, anstatt sie zu Fäusten zu ballen. Und es ist Zeit, jede Hierarchie von Werten aufzugeben, die unsere Unterschiede katalogisiert, als Basis für Respekt. Es ist Zeit, unsere Waffen in Pflugscharen umzuschmieden, für das Allgemeinwohl – und nicht nur für unsere eigenen kleinen, unsicheren Anteile daran. Es ist Zeit für ein Rechtssystem, das etwas wiederherstellt und heilt – und nicht die Menschen an den Rand stellt und bestraft. Es ist Zeit für die Mächte, die sich vor einfachen und individuellen Taten der Demut und Güte verneigen. Es ist Zeit, die Geschichte und die Kultur des ,Anderen‘ als etwas zu respektieren, das es zu schätzen und zu schützen gilt. Und es ist Zeit, die Grausamkeit des Herzens und des Verstandes genauso zu beenden wie die der Hände. Es ist Zeit zu träumen…gemeinsam!“

„Die Hütte“ (Concorde Verleih) ist ab dem 6. April in den deutschen Kinos zu sehen. Mehr unter www.diehuette-film.de. Das Buch ist gebunden und als Taschenbuch im Ullstein-Verlag erschienen.

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