Das Hayati im Grillo-Theater schließt Ende Juni seine Pforten. „Wir haben diese Entscheidung sehr schweren Herzens treffen müssen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Claudia Mandrysch und Björn Enno Hermans, den Geschäftsführern der betreibenden cse gGmbH. Es sei letztlich nicht gelungen, dieses Gastronomie-Projekt „wirtschaftlich tragbar zu betreiben und auf zukunftssichere Beine zu stellen“.
Dies wäre aber für einen langfristigen Betrieb „unbedingt nötig“, da die cse als gemeinnützige Institution keine dauerhaft defizitäre wirtschaftliche Einheit betreiben dürfe. 2016 auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms hatte Schauspiel-Intendant Christian Tombeil die Idee, mit der Gastronomie im Theater einen sichtbaren Beitrag zur Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit zu leisten und holte Caritasdirektor Björn Enno Hermans mit ins Boot.
Aus der Idee wurde ein Konzept und das Hayati sowie das Cafe Central International öffneten im September 2016 in Trägerschaft des Essener Caritasverbandes erstmals ihre Pforten. Neben der Pausengastronomie für das Theater wurden im Erdgeschoss Getränke und Speisen im Innenraum und auf der schönen Terrasse angeboten.
Die Beschäftigten kamen aus einer Vielzahl von Ländern und neben den Stammkräften gab es Arbeitsplätze in geförderter Beschäftigung sowie beispielsweise die Möglichkeit zu Praktika. Die Speisekarte spiegelte ebenfalls diese Internationalität und Vielfalt wider.
„Es war uns wichtig, mitten in der Stadt ein nicht zu übersehendes Zeichen zu setzen, dass die Integration in Arbeit für die zu uns geflüchteten Menschen ein zentrales Thema ist“, sagte Caritasdirektor Hermans. „Wir wollten damit auf das Thema aufmerksam machen und auch andere Arbeitgeber motivieren“. Hier hätten Caritas und cse in den letzten drei Jahren einige Erfolge verbucht, ebenso wie bei der konkreten Qualifizierung von Mitarbeitenden.
„Insofern sind wir bei allen Schwierigkeiten und Herausforderungen froh, dass wir diesen Schritt gewagt haben und verbuchen ihn in vielerlei Hinsicht als Erfolg“, erklärte Hermans. „Trotzdem schmerzt es uns, dass es jetzt nicht weitergehen kann, denn wir hätten uns eine dauerhafte Perspektive sehr gewünscht.” Che sei bemüht, „Anschlussperspektiven“ für die Beschäftigten zu finden und das Angebot zu einem guten Ende zu führen. „Wir sind allen Mitarbeitenden sehr dankbar, ebenso wie den vielen Unterstützern und Kooperationspartnern, besonders natürlich auch der TuP“, so Hermans