Der orthodoxe Metropolit Nikolaij von Plowdiw hat den Bulgarienbesuch von Papst Franziskus scharf kritisiert. Der Besuch des Kirchenoberhaupts sei „ein politischer Akt; dessen Ziel ist es, die Kirchen alle um Rom zu versammeln, damit, wenn dann der Antichrist kommt, der Papst ihn treffen kann“, zitiert das Portal sofiaglobe.com den Geistlichen. Nikolaj ist in seiner eigenen Kirche nicht unumstritten und machte bereits früher mit ähnlichen Äußerungen von sich reden.
Der Metropolit äußerte sich in einer Predigt zum Sankt-Georgs-Tag am Montag, der in Bulgarien ein Feiertag ist. Die orthodoxen Bischöfe hätten Franziskus am Sonntag nur als politisches Oberhaupt des Vatikanstaats empfangen, „aber niemand kann uns zu einem gemeinsamen Gebet mit ihm zwingen“, so Nikolaj weiter. Dem Friedensgebet der Religionen am Montagabend in Sofia waren orthodoxe Kirchenvertreter demonstrativ ferngeblieben.
Alle wollten, dass die christlichen Kirchen sich vereinigen, wird Nikolaj weiter zitiert. Aber das gehe nur vom Kirchenvolk aus, wenn die Bischöfe sich treffen und besprechen, wie diese Einigung zu erzielen ist.
Papst Franziskus hält sich seit Sonntag zu einer Reise auf dem Balkan auf. Nach zwei Tagen in Bulgarien setzt er den Besuch am Dienstag mit einer eintägigen Visite in Nordmazedonien fort.