Papst Franziskus hat mit Blick auf katholische Bischofsversammlungen, Synoden, vor einem der Politik ähnelnden Vorgehen gewarnt. „Eine Synode ist kein Parlament“, sagte der Papst. Sie dürfe nicht als Meinungsumfrage mit anschließenden Kompromissen missverstanden werden. „Ohne Heiligen Geist ist es keine Synode, gibt es keine Synodalität“, so Franziskus am Montag im Vatikan. Dort empfing er die Synode der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine zum Beginn ihrer Arbeiten in Audienz. Er mahnte zudem, dass das Thema Evangelisierung als „Identität der Kirche“ bei Synoden stets präsent sein müsse.
„Dinge müssen angesprochen werden, diskutiert, so wie es üblich ist, aber es ist kein Parlament. Eine Synode ist kein Abstimmen wie in der Politik: ich gebe dir dieses, du mir jenes“, sagte Franziskus. Es gehe auch nicht um „soziologische Umfragen, wie einige meinen“. Es sei wichtig, zu wissen, was Laien denken, eine Synode gehe jedoch über Meinungsumfragen hinaus. Meinungsverschiedenheiten und Streit darf es laut dem Papst bei Synoden geben, solange „der Heilige Geist gehört wird“. „Das ist der Weg. Der Heilige Geist. Denn wir wollen keine kongregationalistische Kirche werden, sondern eine synodale Kirche.“
Mit Blick auf die Rolle des Heiligen Geistes beim synodalen Weg verwies das Kirchenoberhaupt auch auf einen Artikel der vatikanischen Zeitung „Osservatore Romano“. Unter dem Titel „Synodalität und Heiliger Geist“ (Sonntag) führte der italienische Priester Michele Giulio Masciarelli aus, dass für Synodalität sämtliche Gaben dieses Heiligen Geistes nötig seien, besonders jedoch Wissenschaft und Weisheit. „Das Feuer des Heiligen Geists verbrennt Vorurteile, Stolz, arrogante Ideologien, festgefahrene Umgangsformen, fixe Ideen und alles, was sonst noch Begegnung und synodale Wege verhindert“, heißt es in dem eine ganze Seite füllenden Artikel.
An anderer Stelle geht der Autor auf verschiedene Arten ein, Versammlungen einzuberufen: „Oft machen wir dies nur mit Zwängen, mit Autorität und auf harte und unhöfliche Weise, was Beziehungen verletzt. In einer solchen Art und Weise zu handeln, würde die synodale Erfahrung zerstören.“
Für Masciarelli ist Synodalität zudem nur erreichbar, wenn auch die christlichen Tugenden zum Ausdruck kommen. Explizit nennt er dabei Demut und Aufmerksamkeit, Aufnahmebereitschaft und Zusammenleben sowie Zuhören und Dialog.