Der ernannte Augsburger Bischof Bertram Meier hofft, beim Synodalen Weg ein „kleiner Brückenbauer“ zwischen Deutschland und dem Vatikan sein zu dürfen. Vorbehalte in der Weltkirche gegenüber dem Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland könne er nachvollziehen, sagte Meier am Samstag dem Kölner Portal domradio.de. „Wenn von jenseits der Alpen Reformbestrebungen kommen, die manchmal auch an reformatorische Ideen erinnern, dann läuten in Rom alle Alarmglocken, weil Martin Luther für viele fast ein Gespenst ist“, so Meier, der am 21. März zum neuen Bischof von Augsburg geweiht wird und viele Jahre im Vatikan studierte und arbeitete.
Aber so dramatisch sehe er die ganze Lage überhaupt nicht. Es sei ganz wichtig, „dass auch immer wieder die ‚Germanen‘ mit den Römern im Dialog stehen“. Und weiter: „Wir wollen nicht rütteln an der sakramentalen Grundstruktur. Für uns ist klar, dass die Verkündigung des Evangeliums oberste Priorität hat, gerade auch für einen Bischof.“
Zugleich warnte Meier vor überzogenen Erwartungen: „Ich bin nicht der Knotenlöser für die Kirche in Deutschland.“ Es gelte, mit Mut voranzuschreiten. Die Teilnehmer sollte sich nicht nur an Geschäftsordnungen und Foren abarbeiten, „sondern tiefer steigen und auch dahin kommen, uns von den Erfahrungen zu erzählen, die uns Feuer und Flamme haben werden lassen für die Kirche“.