Meier: Frau bekommt wichtiges Führungsamt in Augsburg

Der ernannte Augsburger Bischof Bertram Meier will die Rolle von Frauen in der katholischen Kirche stärken. Meier sagte dem Bayerischen Rundfunk (BR), dass er eine wichtige Führungsposition mit einer Frau besetzt habe. „Ähnliches wird sicher gelten, wenn wieder neue Personalentscheidungen anstehen, dass ich auch Frauen nach vorne bringe“, so Meier im „Interview der Woche“, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Zugleich betonte er, dass es aus Rom keine Signale gebe, Frauen in absehbarer Zeit zu Weiheämtern zuzulassen.

Prälat Bertram Meier (Foto: pba)

Außerdem äußerte sich Meier zu Kritik am Verhalten der Kirche in der Corona-Krise. So hatte etwa die frühere CDU-Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht, den Kirchen vorgeworfen, sie hätten während des Shutdowns Menschen im Stich gelassen. Es sei gut, solche Zwischenrufe zu hören, meinte Meier dazu. Gleichwohl habe es zahlreiche Angebote der Kirchen wie Livestreams, Einkaufsdienste oder Hausandachten gegeben.

Dass die Shutdown-Zeit für viele Menschen keine leichte gewesen sei, wisse er von seiner Mutter, fügte Meier an. Diese lebe im Altersheim, er habe sie sieben Wochen lang nicht besuchen können. „Ich bin da schon etwas enttäuscht, weil Priester und Seelsorger sein nicht nur bedeutet, vorne im Altarraum sich zu präsentieren, sondern zu den Menschen zu gehen“, so Meier.

Meier wird an diesem Samstag vom Münchner Kardinal Reinhard Marx zum Bischof von Augsburg geweiht. Zu dem Fest im Augsburger Dom werden rund 180 Gäste erwartet, darunter Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der aus der Diözese stammende Entwicklungsminister Gerd Müller und Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (alle CSU) sowie Georg Bätzing als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, der Apostolische Nuntius in Deutschland, Nikola Eterovic, und alle bayerischen Diözesanbischöfe. Ursprünglich hätte die Feier schon am 21. März stattfinden sollen, musste dann aber coronabedingt verschoben werden.