Corona-Impfstoff: Zulassung in Russland hochriskant

Der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Russland scharf kritisiert. „Die Zulassung eines Impfstoffs ohne die entscheidende dritte Testreihe halte ich für ein hochriskantes Experiment am Menschen“, sagte er der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch).

(Symbolbild von WikiImages auf Pixabay)

Es dränge sich der Eindruck auf, dass es sich um eine populistische Maßnahme eines autoritär regierten Staates handele, der der Weltgemeinschaft seine wissenschaftliche Leistungsfähigkeit demonstrieren wolle, kritisierte der Präsident der Bundesärztekammer weiter. „Es ist unverantwortlich, ganze Bevölkerungsgruppen bereits in diesem Stadium der Entwicklung zu impfen.“ Auch die Weltgesundheitsorganisation zeigte sich angesichts der verkürzten Testverfahren skeptisch.

Putins Tochter sei geimpft worden

Russland hatte am Dienstag den weltweit ersten Corona-Impfstoff zugelassen. Das vom Moskauer Gamaleja-Institut entwickelte Mittel habe die Freigabe des Gesundheitsministeriums erhalten, teilte Präsident Wladimir Putin mit. Der Impfstoff sei sicher, man habe alle notwendigen Tests durchgeführt. Auch seine Tochter sei damit geimpft worden, erklärte Putin. Er hoffe, dass bald die Massenproduktion beginnen könne.

kna