Trier. Das katholische Bistum Trier will erst im Januar konkrete Schritte zur Fortsetzung der Pfarreienreform vorstellen. Bis dahin solle ein neues Konzept und das weitere Verfahren geklärt sein, teilte das Bistum am Montag mit. Am Wochenende hatte es dazu Gespräche zwischen Bischof Stephan Ackermann, Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg und rund 170 Mitarbeitern der Diözese gegeben. Geplant werde mit dem bereits im Juli ins Auge gefassten Zwei-Ebenen-Modell aus Pfarrei und einer übergeordneten Seelsorgeeinheit, hieß es.
Im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen soll der Pfarrei künftig eine zentrale Rolle zukommen. „Wir wollen am Ende starke Pfarreien haben“, betonte Ackermann. Die Pfarrei stelle für die Kirchenmitglieder ein „erreichbares und überschaubares Territorium dar, mit allen Rechten, Pflichten und Aufgaben“, so das Bistum. Weiter offen ist, wie viele Pfarreien es künftig geben soll; das Bistum nannte eine Spanne zwischen 90 und 172. Die weiten Seelsorgeeinheiten sollen in den Grenzen der 35 zuvor geplanten Großpfarreien verwirklicht werden. Ziel sei, auf dieser Ebene kirchliches Leben zu vernetzen und neue Schwerpunkte zu ermöglichen.
Zwei Wege im Gespräch
Im Gespräch sind demnach zwei Wege, wie ein solches Zwei-Ebenen-Modell erreicht werden könnte: Die bestehenden 172 Pfarreiengemeinschaften könnten entweder auf Anordnung des Bischofs zu Pfarreien fusioniert werden. Möglich sei auch, die Gemeinschaften aufzulösen und stattdessen auf freiwillige Zusammenschlüsse der 887 Pfarreien zu setzen. Im Herbst soll das weitere Vorgehen laut Bistum zudem mit dem Vatikan abgestimmt werden.
Das Bistum Trier muss nach einem Eingreifen des Vatikan seine ursprünglichen Reformpläne ändern. Im Anschluss an eine Diözesansynode hatte das Bistum geplant, die 887 Pfarreien zu 35 Großpfarreien zusammenzulegen. Sie sollten jeweils von einem Team aus einem Pfarrer und zwei Laien geleitet werden. Nach Beschwerden einer Priestergruppe und mehrerer Katholiken hatte der Vatikan das Vorhaben gestoppt und Änderungen verlangt. Im Juli veröffentlichte der Vatikan zudem eine Instruktion, die Pfarreienreformen allgemein klare Grenzen setzt.