Bonn – Katholische Bischöfe und Theologieprofessoren diskutieren weiter über die Standorte für katholische Fakultäten an deutschen Hochschulen. Beim 58. „Limburger Gespräch“ von Mitgliedern der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Bischofskonferenz mit Vertretern der deutschsprachigen Theologie betonte der Fuldaer Bischof Michael Gerber, eine Konzentration der Priesterausbildung auf einige Standorte sei angesichts der rückläufigen Zahlen der Kandidaten unumgänglich.
Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz
„Die Priesterausbildung hat auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren und muss so gestaltet werden, dass die Kandidaten auch künftig Erfahrungen machen können, die sie menschlich und spirituell reifen lassen“, sagte Gerber nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz vom Dienstag. Im Juni hatte eine Arbeitsgruppe der Bischofskonferenz einschneidende Änderungen bei der Priesterausbildung vorgeschlagen. Im Kern geht es um eine Konzentrierung der Ausbildung auf wenige Standorte. Das Papier war auf teils heftige Kritik gestoßen.
Der Berliner Dogmatik-Professor Georg Essen erklärte, dass die Theologie über die Ausbildung von Priestern, pastoralen Mitarbeitern und Religionslehrkräften hinaus von vitaler Bedeutung für die Kirche sei. Der zentrale Ort der Selbstreflexion der Kirche seien Fakultäten, die „in staatlichen Hochschulen in Forschung und Lehre interdisziplinär fest verankert sind“. Vor diesem Hintergrund sei die Bindung des Fakultätsstatus an die Priesterausbildung nicht mehr zeitgemäß.
Katholisch-Theologischen Fakultäten in die Debatte miteinbeziehen
In der Diskussion wurde laut Bischofskonferenz betont, dass die Katholisch-Theologischen Fakultäten ausdrücklich in die Debatte um die Zukunft der Priesterausbildung miteinbezogen werden sollten. Am „Limburger Gespräch“ als Videokonferenz nahmen neben der Vorsitzenden des Katholisch-Theologischen Fakultätentages, Johanna Rahner (Tübingen), 25 Professorinnen und Professoren teil.
Von Seiten der Bischöfe waren der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, Gerber sowie der Vorsitzende der Glaubenskommission, Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), und der stellvertretende Vorsitzende der Wissenschafts-Kommission, Weihbischof Christoph Hegge (Münster), vertreten. Aus den Nachbarländern nahmen der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner (Salzburg), und der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Felix Gmür (Basel), teil.