Vielen Kliniken zwischen Flensburg und Passau stehen nach Ansicht des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd) schwierige Zeiten bevor. „Flächendeckend läuft ein großer Teil der Krankenhäuser am Limit“, sagte der stellvertretende kkvd-Vorsitzende Ingo Morell am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.
Berlin – Vielen Kliniken zwischen Flensburg und Passau stehen nach Ansicht des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd) schwierige Zeiten bevor. „Flächendeckend läuft ein großer Teil der Krankenhäuser am Limit“, sagte der stellvertretende kkvd-Vorsitzende Ingo Morell am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. „Auch aufgrund der notwendigen Corona-Schutzmaßnahmen und Personalengpässen durch Krankheit und Quarantäne kann der Regelbetrieb nicht auf dem üblichen Niveau stattfinden“, so Morell. „Aber der große Teil der Kliniken bekommt dafür keinen finanziellen Ausgleich, da sie nicht unter die sehr eng gefassten Regelungen der COVID-19-Absicherung fallen.“ Das treffe auch auf 75 Prozent der Kliniken in katholischer Trägerschaft zu.
Morell: Alle Krankenhäuser in Rettungsschirm miteinbeziehen
Der kkvd-Vize forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, sich bei der Finanzierung eines neuen Rettungsschirms an der Versorgungssituation zu orientieren und alle Krankenhäuser einzubeziehen. Damit die Mittel für 2021 nicht ungerecht verteilt würden, wäre ein Ganzjahresausgleich für jedes Haus zum Jahresende eine Option, meinte Morell. „Die Kliniken brauchen jetzt Klarheit, damit sie Planungssicherheit haben und die gute Versorgung der Patienten auch weiter gewährleisten können.“
Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) vertritt laut eigenen Angaben 262 Allgemein- und Fachkrankenhäuser mit 345 Standorten. Hinzu kommen 53 Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation. Insgesamt verfügen diese Häuser über 88.800 Betten. Zuvor hatte die Deutsche Krankenhausgesellschaft davor gewarnt, dass die Kliniken flächendeckend bereits im ersten Quartal des neuen Jahres die Gehälter ihrer Mitarbeiter nicht mehr zahlen könnten, wenn die Häuser nicht mehr finanzielle Hilfen erhielten. Der Präsident der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sprach gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag) von einer dramatischen Situation.
Zwei Drittel aller Klinikbetreiber rechnen mit Verlusten
Unterdessen berichtete der „Tagesspiegel“ (Dienstag), dass rund zwei Drittel aller Klinikbetreiber in diesem Jahr mit Verlusten rechnen. Das gehe aus dem aktuellen Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor. Demnach beurteilen nur noch 18 Prozent der knapp 2.000 Kliniken mit ihren 1,3 Millionen Mitarbeitern ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut.