Der Synodale Weg zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland steht nach Ansicht von Thomas Sternberg nicht im Gegensatz zum Kurs im Vatikan.
Bonn – Der Synodale Weg zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland steht nach Ansicht von Thomas Sternberg nicht im Gegensatz zum Kurs im Vatikan. „Wir fühlen uns mit dem Synodalen Weg in Deutschland keineswegs auf einem Sonderweg, der etwa gegen römische Interessen gerichtet wäre“, bekräftigte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Samstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Im Gegenteil: Wir sehen uns im Einklang mit der Weltkirche und im Einklang mit dem Papst.“
Sternberg: Signale aus Vatikan widersprüchlich
Zugleich räumte der Chef des höchsten repräsentativen Gremiums der katholischen Laien in Deutschland ein, dass manche Signale aus dem Vatikan widersprüchlich seien. „Da gibt es plötzlich auftauchende Instruktionen, die uns irritieren. Andererseits gibt es immer wieder Bemerkungen des Papstes, die uns ermutigen und Mut machen, etwa die Absicht, einen synodalen Prozess in Südamerika mit Laienbeteiligung durchzuführen, oder der Wunsch, in Italien eine ähnliche Initiative zu starten.“
Sternberg äußerte sich in dem Interview zusammen mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Die Synodalversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Synodalen Weges. Der von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) vor einem Jahr angestoßene Dialog soll die Zukunft der Kirche in Deutschland in den Blick nehmen und nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen. Coronabedingt tagte die Synodalversammlung bislang erst einmal. Am Donnerstag und Freitag fand eine Online-Konferenz statt, auf der allerdings keine Beschlüsse gefasst wurden. Direkt im Anschluss waren Rufe laut geworden, die sich schnellere Fortschritte beim Synodalen Weg wünschten.