Der Diözesanrat Freiburg wendet sich gegen das Vatikan-Verbot von Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare und ruft dazu auf, die Anweisung zu ignorieren.
Freiburg – Der Diözesanrat Freiburg wendet sich gegen das Vatikan-Verbot von Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare und ruft dazu auf, die Anweisung zu ignorieren. „Wir bitten die in der Pastoral tätigen Menschen, weiterhin denjenigen die seelsorgliche Begleitung und den Segen für ihre ernsthaft gelebte Beziehung nicht zu verweigern, die den Wunsch danach haben“, sagte die Diözesanrats-Vorsitzende Martina Kastner am Dienstag.
Gläubige und Vertreter einer offenen Gesellschaft akzeptierten nicht länger, dass der Vatikan und das katholische Lehramt „gesicherte Erkenntnisse der Human- und Sozialwissenschaften“ ignorierten, so der Diözesanrat. Es gehe auch darum, „seelsorgliches Gespür“ zu zeigen. Vor wenigen Tagen hatte die Glaubenskongregation im Vatikan erklärt, die katholische Kirche habe keine Vollmacht, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu segnen. Diese Verbindungen entsprächen nicht dem göttlichen Willen und könnten daher nicht gesegnet werden. In Deutschland wie in anderen Ländern wächst der Widerstand gegen das Verbot. Im Internet protestieren rund 200 Theologen und mehrere Hundert Seelsorger gegen die Vatikanerklärung. An manchen Kirchen werden Regenbogen-Fahnen gehisst.