Christen in aller Welt erinnern Karfreitag an Kreuzestod Jesu

Christen in aller Welt haben am Karfreitag 2021 an den Kreuzestod Jesu erinnert. Im zweiten Jahr in Folge waren die Gedenkfeiern coronabedingt nur mit Einschränkungen möglich.
Bonn – Christen in aller Welt haben am Karfreitag an den Kreuzestod Jesu erinnert. Im zweiten Jahr in Folge waren die Gedenkfeiern coronabedingt nur mit Einschränkungen möglich. Auch der Vatikan reduzierte erneut sein Osterprogramm. Papst Franziskus wollte am frühen Abend in der vatikanischen Basilika an das Leiden und Sterben Christi erinnern. Der traditionell am römischen Kolosseum stattfindende Kreuzweg, der die Stationen des Leidensweges Jesu von seiner Gefangennahme bis zum Begräbnis symbolisch nachgeht, wurde wie im ersten Corona-Jahr unter weitgehendem Ausschluss von Teilnehmern auf den Petersplatz verlegt.

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Christen in aller Welt haben am Karfreitag an den Kreuzestod Jesu erinnert. Im zweiten Jahr in Folge waren die Gedenkfeiern coronabedingt nur mit Einschränkungen möglich. Auch der Vatikan reduzierte erneut sein Osterprogramm. Papst Franziskus wollte am frühen Abend in der vatikanischen Basilika an das Leiden und Sterben Christi erinnern. Der traditionell am römischen Kolosseum stattfindende Kreuzweg, der die Stationen des Leidensweges Jesu von seiner Gefangennahme bis zum Begräbnis symbolisch nachgeht, wurde wie im ersten Corona-Jahr unter weitgehendem Ausschluss von Teilnehmern auf den Petersplatz verlegt.

Papst: Glaubensverkündigung ohne Opferbereitschaft sei nicht möglich.

Bei der Eröffnung der österlichen Feiern am Gründonnerstag mahnte der Papst, Glaubensverkündigung ohne Opferbereitschaft sei nicht möglich. Das „Mysterium des Kreuzes“ sei im Leben Jesu von Anfang an präsent. Der Erlöser habe es angenommen – trotz der Versuchung, sich selbst zu retten. Das Kreuz stehe „nicht für Masochismus“, sondern für „Liebe bis zum Schluss“.

In der Jerusalemer Altstadt versammelten sich am Karfreitag Hunderte einheimische Christen und Ordensleute zur traditionellen Kreuzwegprozession. Bei regnerisch-kühlem Wetter zogen die Gläubigen entlang der Via Dolorosa, um die 14 Stationen des Leidenswegs nachzugehen. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie waren in diesem Jahr keine ausländischen Pilgergruppen unter den Teilnehmern.

Leid in der Pandemie

In Deutschland lenkten die Bischöfe den Blick auf das Leid in der Pandemie, der Kirche und der Gesellschaft. Nach Ansicht des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, sind die seelischen Auswirkungen das „vielleicht zentralste Thema“ der Pandemie. Doch bisher sei kaum darüber gesprochen worden, „was das Virus mit der Seele macht“, kritisierte der bayerische Landesbischof.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, wandte sich gegen eine Verdrängung von Problemen und warb für ein rechtes Maß an Erinnern und Vergessen, Festhalten und Loslassen. „Das gilt für uns Einzelne wie auch für die Gesellschaft.“ In der Corona-Pandemie habe es beispielsweise ein kollektives Verdrängen nach dem ersten Lockdown gegeben. „Die Quittung dafür haben wir mit einer massiven zweiten Welle der Pandemie bekommen.“ Familien, Senioren, Geschäftsleute, Kleinunternehmer, Kita-Kinder, Schüler, Pflegerinnen, Ärzte und die beinahe 80.000 Verstorbenen hätten dafür einen hohen Preis gezahlt. „Wegdrücken löst echte Probleme nicht. Nach aller Erfahrung kommen sie mit Wucht zurück.“

Bischöfe blicken auf Missbrauchsaufarbeitung

Die katholischen Bischöfe Franz-Josef Overbeck aus Essen und Franz Jung aus Würzburg schauten auf die Debatte über die Missbrauchsaufarbeitung der Kirche. Nach den Worten des Ruhrbischofs sind Gutachten unvollständig und drohten hohl zu werden, „wenn nicht alle systemischen Zusammenhänge und die moralische Verantwortung, die damit einhergeht, benannt werden“. Jung beklagte, „die Sensibilität für die Betroffenen“ sei aus dem Blick geraten.

Auf den katholisch geprägten Philippinen war der Karfreitag gekennzeichnet von leeren Kirchen und Straßen. Aufgrund einer neuen Corona-Welle hatten die Behörden religiöse Veranstaltungen weitgehend verboten. Auch die traditionelle Nachstellung der Kreuzigung Christi in San Pedro Cutud im Norden von Manila wurde abgesagt.

Von Rainer Nolte (KNA)