Bischof Dieser: Segnung Homosexueller ist Gewissensfrage 

In der Debatte um die Segnung von homosexuellen Partnerschaften in der katholischen Kirche stärkt der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser Pfarrern und anderen Seelsorgern den Rücken.
Aachen – In der Debatte um die Segnung von homosexuellen Partnerschaften in der katholischen Kirche stärkt der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser Pfarrern und anderen Seelsorgern den Rücken. "Bei Segnungsanfragen gleichgeschlechtlicher Paare sind die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrem Gewissen verpflichtet", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag. Als Bischof könne er keinen Auftrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erteilen, fügte er hinzu. Dieser ist einer der Vorsitzenden des Forums zum Thema Sexualität und Partnerschaft beim Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg.

Bischof Dieser (Foto: Bistum Aachen/Andreas Steindl)

 

In der Debatte um die Segnung von homosexuellen Partnerschaften in der katholischen Kirche stärkt der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser Pfarrern und anderen Seelsorgern den Rücken. „Bei Segnungsanfragen gleichgeschlechtlicher Paare sind die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrem Gewissen verpflichtet“, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag. Als Bischof könne er keinen Auftrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erteilen, fügte er hinzu. Dieser ist einer der Vorsitzenden des Forums zum Thema Sexualität und Partnerschaft beim Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg.

Dieser: Aufruf zu einer gemäßigten Auseinandersetzung

Der Bischof rief zu einer gemäßigten Auseinandersetzung auf. „Ich bitte alle pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich in dieser Frage nicht gegenseitig unter Druck zu setzen und das Anliegen weder zu politisieren noch zu polemisieren.“ Es gehe zuerst und zuletzt um das Heil der Seelen. Der Vatikan hatte Mitte März mit einem Nein zu Segnungen für homosexuelle Partnerschaften für Aufsehen gesorgt. Diese Verbindungen entsprächen nicht dem göttlichen Willen und könnten daher nicht gesegnet werden, erklärte die Glaubenskongregation.

Gruppen von Laien, Pfarrern und Theologen in Deutschland wehren sich gegen diese Vorgabe. Auch einige Bischöfe äußerten Kritik. Im Bistum Aachen forderte der Diözesanrat der Katholiken Bischof Dieser auf, das Verbot der Glaubenskongregation offiziell zurückzuweisen, um „Schaden von den Menschen abzuwenden und die Selbstbeschädigung des kirchlichen Lehramtes aufzuhalten“. Dieser hatte sich bereits zuvor für eine Öffnung der katholischen Sexuallehre ausgesprochen. Aus Protest gegen das Vatikan-Nein hat eine Gruppe katholischer Seelsorger – darunter auch Priester – für den 10. Mai zu bundesweiten „Segensgottesdiensten für Liebende“ aufgerufen.

Kritik von Bischofskonferenz

„Paare, die hieran teilnehmen, sollen den Segen bekommen, den Gott ihnen schenken will – ganz ohne Heimlichkeit“, heißt es in dem Aufruf unter den Leitworten #mutwilligSegnen und #liebegewinnt. Beim Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Dabei geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche.

Am Mittwoch hatte die Deutsche Bischofskonferenz die für den 10. Mai geplanten Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare kritisiert. „Segnungsgottesdienste haben ihre eigene theologische Würde und pastorale Bedeutung. Sie sind nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet“, erklärte der Konferenzvorsitzende, der Limburger Bischof Georg Bätzing, am Mittwoch in Bonn. Eine solche öffentliche Aktion sei kein hilfreiches Zeichen und kein weiterführender Weg.