Kölner Katholiken loben angekündigte Visitation im Erzbistum

Vertreter katholischer Laien im Erzbistum Köln begrüßen die angekündigte Untersuchung durch den Vatikan in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese. Kölner Katholiken loben angekündigte Visitation im Erzbistum.
Köln (KNA) Vertreter katholischer Laien im Erzbistum Köln begrüßen die angekündigte Untersuchung durch den Vatikan in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese. "Die Anordnung der Visitation unterstreicht, dass auch in Rom verstanden wird, dass im Erzbistum Köln unter der Leitung von Kardinal Woelki der Kontakt zwischen Gemeinden und Bistumsleitung schwer geworden ist", erklärte der Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken, Tim-O. Kurzbach am Freitag in Köln. Die Gespräche der beiden Papst-Gesandten sollten auch mit Vertretern von Mitarbeitenden und Laien geführt werden: "Deswegen laden wir schon jetzt die Visitatoren in unsere Vollversammlung am 16. Juni ein."

Tim Kurzbach. –Foto: Dirk Dehmel für Klingenstadt Solingen

Vertreter katholischer Laien im Erzbistum Köln begrüßen die angekündigte Untersuchung durch den Vatikan in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese. „Die Anordnung der Visitation unterstreicht, dass auch in Rom verstanden wird, dass im Erzbistum Köln unter der Leitung von Kardinal Woelki der Kontakt zwischen Gemeinden und Bistumsleitung schwer geworden ist“, erklärte der Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken, Tim-O. Kurzbach am Freitag in Köln. Die Gespräche der beiden Papst-Gesandten sollten auch mit Vertretern von Mitarbeitenden und Laien geführt werden: „Deswegen laden wir schon jetzt die Visitatoren in unsere Vollversammlung am 16. Juni ein.“

Auch die Reforminitiative Maria 2.0 im Rheinland, die bereits im Januar eine Visitationsreise eines Vatikanvertreters angeregt hatte, äußerte sich positiv über den Schritt. „Die Situation hat sich derart zugespitzt, dass es innerhalb dieses Systems alternativlos ist“, sagte Sprecherin Maria Mesrian der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Es bleibt zu hoffen, dass die Visitatoren einen offenen Blick haben und alle Stimmen in diesem Bistum hören.

In einem ungewöhnlichen Schritt hatte Papst Franziskus eine Apostolische Visitation, also eine offizielle Überprüfung, für das Erzbistum Köln angeordnet. Wie die Nuntiatur in Berlin mitteilte, wurden Kardinal Anders Arborelius aus Schweden und den Rotterdamer Bischof Johannes van den Hende zu Visitatoren ernannt. Sie sollen sich in der ersten Junihälfte „vor Ort ein umfassendes Bild von der komplexen pastoralen Situation im Erzbistum Köln verschaffen“. Außerdem sollen sie untersuchen, ob der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der Hamburger Erzbischof Stefan Heße und die Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff Fehler gemacht haben beim Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs. Woelki begrüßte die Visitation und sagte Unterstützung zu.

Seit mehr als einem Jahr wird im Erzbistum Köln um die öffentliche Aufarbeitung früherer Missbrauchsfälle durch Geistliche gerungen. Dabei geht es auch um die Frage, inwiefern hohe Amtsträger Missbrauchstäter geschützt und Fälle vertuscht haben. Auch Woelki werden Vorwürfe gemacht, obwohl ihn ein Aufarbeitungsgutachten juristisch entlastet. Wegen der Debatte setzt der Diözesanrat der Katholiken seine Zusammenarbeit mit dem Kardinal seit Ende Januar aus.

kna

Papst ordnet Apostolische Visitation für das Erzbistum Köln an