Erzbischof Koch fordert Respekt im Wahlkampf

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch wirbt für einen respektvollen Umgang im beginnenden Wahlkampf.

Berlin – Der Berliner Erzbischof Heiner Koch wirbt für einen respektvollen Umgang im beginnenden Wahlkampf. "Hassreden, geladene Atmosphäre auf politischen Podien oder systematische Provokationen und Grenzverletzungen sind als Stilmittel in die Debattenkultur eingesickert", kritisierte Koch am Samstag im rbb-Hörfunk.

Erzbischof Heiner Koch –Foto: Renovabis

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch wirbt für einen respektvollen Umgang im beginnenden Wahlkampf. „Hassreden, geladene Atmosphäre auf politischen Podien oder systematische Provokationen und Grenzverletzungen sind als Stilmittel in die Debattenkultur eingesickert“, kritisierte Koch am Samstag im rbb-Hörfunk.

„Hass beginnt bei der Beschimpfung und verbalen Bedrohungen gegenüber denen, die Politik machen oder als Journalistinnen und Journalisten darüber berichten“, erklärte der Erzbischof. „Es folgen Angriffe auf Wahlkreisbüros, Veranstaltungsräume, Fahrzeuge oder Privatwohnungen.“ Körperliche Angriffe auf Politiker seien „leider nicht mehr nur Einzelfälle“. Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vor zwei Jahren stelle „den traurigen Höhepunkt dar“.

Koch wendet sich dagegen, abweichende Auffassungen nicht nur als falsch, sondern auch als eine krankhafte Fehlbeurteilung der Lage darzustellen. Damit „entbindet man sich selbst von der Verpflichtung oder Last, sich mit der vertretenen Idee auseinanderzusetzen.“ So sei es kein Wunder, dass Politiker sich aus solchen Gründen aus Ämtern zurückgezogen hätten oder nicht mehr bereit seien, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. „Eine solche Entwicklung bringt unsere gesamte politische Kultur in Gefahr“, warnte der Erzbischof des Erzbistums Berlin. Er äußerte sich anlässlich der Wahlen zum Bundestag und zum Berliner Abgeordnetenhaus am 26. September.

kna