Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die Entscheidung des Papstes begrüßt, das Rücktrittsgesuch des Münchner Kardinals Reinhard Marx abzulehnen.
Trier – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die Entscheidung des Papstes begrüßt, das Rücktrittsgesuch des Münchner Kardinals Reinhard Marx abzulehnen. „Ich bin erleichtert über die zügige Antwort von Papst Franziskus. Sie unterstreicht die Reformbedürftigkeit der Kirche und ist zugleich eine Rückendeckung für Kardinal Marx“, schrieb Ackermann auf Facebook und Twitter. Ackermann ist auch Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz.
Zuvor hatte der Papst den angebotenen Amtsverzicht von Marx abgelehnt und ihn aufgefordert, weiter im Amt zu bleiben. „Das ist meine Antwort, lieber Bruder. Mach weiter, so wie Du es vorschlägst, aber als Erzbischof von München und Freising“, schreibt der Papst in einem dreiseitigen Brief an Marx, den der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte.
Marx hatte dem Papst in einem Brief, der am vergangenen Freitag bekannt wurde, seinen Rückzug angeboten. Darin schreibt der Münchner Erzbischof: „Im Kern geht es für mich darum, Mitverantwortung zu tragen für die Katastrophe des sexuellen Missbrauchs durch Amtsträger der Kirche in den vergangenen Jahrzehnten.“ Auch Marx wird vorgeworfen, sich im Umgang mit mutmaßlichen Missbrauchsfällen nicht immer richtig verhalten zu haben, etwa in seiner Zeit als Trierer Bischof von 2002 bis 2008.
Marx erklärte nun: „Die Antwort des Heiligen Vaters hat mich überrascht. Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so schnell reagieren würde und auch seine Entscheidung, dass ich meinen Dienst als Erzbischof von München und Freising weiter fortführen soll, habe ich so nicht erwartet.“ Er sei bewegt über die Ausführlichkeit und den „sehr brüderlichen Ton“ des Briefes von Franziskus und spüre, „wie sehr er mein Anliegen versteht und aufgenommen hat. Im Gehorsam akzeptiere ich seine Entscheidung, so wie ich es ihm versprochen habe“.