Studie: Amazonas-Abholzung steigt um 51 Prozent

Rio de Janeiro – In den vergangenen elf Monaten hat Brasiliens Amazonaswald laut einer aktuellen Studie des Forschungsinstituts Imazon 8.381 Quadratkilometer verloren. Das sind 51 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, als 5.533 Quadratkilometer gemessen wurden, und der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre, wie Medien am Montag (Ortszeit) berichten. Zugleich sind die Bußgelder für Umweltvergehen unter der aktuellen Regierung die niedrigsten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2000, wie eine weitere Studie ergab.

Luftaufnahme des Amazonasregenwaldes (Foto: Adveniat)

So wurden im ganzen Jahr 2020 nur 13 Bußgelder im Gesamtwert von knapp 10.000 Euro bezahlt, so die Erhebung der Bundesuniversität des Gliedstaates Minas Gerais. Zum Vergleich: 2013 waren es über 4 Millionen Euro. In den beiden ersten Jahren der aktuellen Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro ging der Geldwert der ausgestellten Bußgelder damit um 93 Prozent im Vergleich zu den vier Jahren zuvor zurück.

Bußen auszustellen praktisch unmöglich

Unter Bolsonaro wurden demnach die Regeln zur Erteilung von Bußgeldern derart verändert, dass es praktisch unmöglich geworden ist, die Bußen auszustellen. Bolsonaro hatte dies im Wahlkampf 2018 versprochen. Zu seinen Wählern gehören Landwirte, die sich stets über zu strenge Umweltauflagen beschwert hatten. Aufgrund der geringeren Umweltkontrollen dürfte die Abholzung über das Jahr gerechnet über die 10.129 Quadratkilometer von 2020 steigen.

kna