Papst Franziskus hat seine Zustimmung zur Wahl des Koadjutor-Bischofs der Eparchie Alkosch im Irak gegeben.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat seine Zustimmung zur Wahl des Koadjutor-Bischofs der Eparchie Alkosch im Irak gegeben. Die chaldäisch-katholische Synode in Bagdad wählte den gebürtigen Iraker Thabet Habib Yousif Al Mekko, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Der 45-Jährige war zuvor im Erzbistum Mossul tätig. Als Koadjutor steht er dem amtierenden Bischof von Alkosch, Mikha Pola Maqdassi (72), zur Seite und kann nach dessen Emeritierung mit der Nachfolge rechnen.
Die chaldäisch-katholische Kirche ist eine katholische Ostkirche, die ihre Gottesdienste im ostsyrischen Ritus und in altsyrischer Sprache zelebriert. Im 16. Jahrhundert haben Bischöfe und Gläubige sich von ihrer Mutterkirche, der Apostolischen Assyrischen Kirche des Ostens, getrennt und eine Union mit der Römisch-Katholischen Kirche geschlossen. Die chaldäische Kirche steht in voller Kirchengemeinschaft mit dem Papst von Rom. An der Spitze der Kirche steht seit 2013 Patriarch Kardinal Raphael I. Sako. Der Sitz des Patriarchats von Babylon wurde 1950 von Mossul in die irakische Hauptstadt Bagdad verlegt. Organisiert ist die Kirche in 20 (Erz-)Eparchien, die (Erz-)Bistümern der Westkirche entsprechen. Im Irak gibt es neben der Erzdiözese Bagdad die vier chaldäischen Erzeparchien Mossul, Basra, Erbil und Kirkuk sowie die drei Eparchien Alkosch, Amadijah-Zaku und Akra.
Kirchenvertreter im Irak wollen Zusammenarbeit stärken
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako ist in der nordirakischen Stadt Erbil mit Vertretern anderer regionaler Kirchen zusammengetroffen. Die Begegnungen dienten dazu, die ökumenischen Beziehungen und Strukturen im Irak neu zu beleben, wie der österreichische Informationsdienst Pro Oriente berichtete. An den Treffen Ende Juli in der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan nahmen demnach unter anderem der syrisch-orthodoxe Erzbischof Nikodemus Sharaf, der syrisch-katholische Erzbischof Nathanael Nizar Samaan und Vertreter der Assyrischen Kirche des Ostens teil. Die Kirchenvertreter betonten die Zusammenarbeit der Kirchen, als wichtiges Signal für die Herausforderungen für den Irak und seine Bewohner.
Zudem verurteilten die Bischöfe die wiederholten jüngsten Bombenanschläge im Irak, denen unschuldige und unbewaffnete Menschen zum Opfer gefallen seien. Zu den Anschlägen, die sich vornehmlich gegen Schiiten richteten, bekannte sich die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Im Irak gibt es laut dem chaldäischen Patriarchat offiziell 14 Kirchen. 2006 war ein „Rat der Oberhäupter der Kirchen und christlichen Gemeinschaften im Irak“ gegründet worden, um die Ökumene voranzubringen. Diese Einrichtung war aber in den vergangenen Jahren nicht mehr aktiv gewesen, wie es hieß. Weitere Schritte zur Reaktivierung des irakischen Ökumene-Rates sollen nun folgen.