Die beiden großen Kirchen haben in einem ökumenischen Gottesdienst die Gründung von Nordrhein-Westfalen vor einem dreiviertel Jahrhundert gewürdigt.
Düsseldorf – Die beiden großen Kirchen haben in einem ökumenischen Gottesdienst die Gründung von Nordrhein-Westfalen vor einem dreiviertel Jahrhundert gewürdigt. „75 Jahre Nordrhein-Westfalen – wahrlich ein Grund zur Freude und Anlass für große Dankbarkeit“, sagte der Beauftragte der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung, Rüdiger Schuch, bei der Feier in der katholischen Maxkirche in Düsseldorf. Im „Wir in NRW“ stecke eine besondere Kraft für die Gegenwart und Zukunft. „Vielfalt und Verschiedenheit, sei es die Herkunft, das Alter, Geschlecht, die sexuelle Orientierung, sei es kulturell oder religiös – sie machen NRW, sie machen uns stark, innovativ, weltoffen und tolerant.“
Ungetrübte Feierlaune könne in diesen Tagen aber nicht entstehen, sagte Schuch. Die Hochwasserkatastrophe vom 14. und 15. Juli sei allgegenwärtig. Sie werde Teil der nordrhein-westfälischen Geschichte wie auch die Loveparade-Katastrophe 2010 oder die noch immer anhaltende Corona-Pandemie. „In Krisen wird erkennbar, wie es um die Menschen, um ein Land, um ein Bundesland steht“, betonte der Oberkirchenrat. Nordrhein-Westfalen stehe in der Stunde der Not zusammen. In den von der Flutkatastrophe betroffenen Kommunen würden Unzählige helfen und für die Betroffenen spenden und beten. Zudem spüre NRW die Solidarität der anderen Bundesländer sowie seiner europäischen und weltweiten Partner.
Das Bundesland ist nach den Worten von Schuch „ein weiter Raum, der Freiheit atmet“. Es gelte, weiterhin für eine offene Gesellschaft einzutreten, „nicht zuletzt bei all denen, die aus Angst, Verdruss oder Böswilligkeit die Vielfalt und die freiheitliche Weite unseres Landes und seine demokratische Verfassung ablehnen“. Das Land müsse offen gehalten werden für Menschen, die zur Flucht gezwungen seien, und Integration ermöglichen. Zudem gelte es, Menschen auch weiterhin in ihren Rechten auf Teilhabe und Bildung zu stärken und die Chance auf freie Entfaltung zu geben. Auch seien das Klima und damit der Lebensraum von Menschen, Tieren und Pflanzen zu schützen.